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Polyamorie oder Monogamie: Was macht Sie glücklicher?
Doch wie funktioniert das? Die Monogamie als klassische Form der Liebesbeziehung kennt wohl jeder. Sie bedeutet: Du bist der einzige Mensch, den ich liebe, mit dem ich Sex habe und den ich eines Tages vielleicht heiraten möchte. Polyamorie und offene Beziehungen erweitern dieses Konzept.
In einer polyamoren Partnerschaft befinden sich mehrere Menschen, die einander lieben. Dabei kann es verschiedene Strukturen geben. So ist es möglich, dass eine Frau zwei Männer liebt, die beiden Männer einander aber nicht lieben. Es ist auch möglich, dass sich zwei Frauen und ein Mann in einer Partnerschaft befinden und jeder Beteiligte die jeweils anderen liebt. Auch mehr als drei Menschen können involviert sein. Die Möglichkeiten der Polyamorie sind beinahe unendlich.
Der Unterschied zwischen Polyamorie und offenen Beziehungen besteht in der emotionalen Ebene: Wer polyamor lebt, darf auch andere Menschen lieben und mit ihnen eine längerfristige Bindung eingehen. Offene Beziehungen erlauben es den Partnern nur, mit anderen Menschen zu schlafen. Meistens sind die Affären einer offenen Beziehung kurz und beinhalten keine echten Gefühle.
Wann macht eine offene Beziehung Sinn?
Viele Paare wählen dieses Beziehungsmodell, wenn beispielsweise die sexuellen Wünsche eines Partners in der Beziehung nicht erfüllt werden können. Darf er dann andere Menschen treffen, hilft das zu vermeiden, dass die Liebe an den unterschiedlichen Wünschen kaputtgeht. Und auch sonst bietet die offene Beziehung mehr Freiheit und Raum, um sich abseits des Bekannten auszuprobieren - das kann sehr angenehm sein.
Es gibt aber auch Paare, die die offene Beziehung als Auffrischung ihres Liebeslebens benötigen. Andere Menschen zu treffen belebt die aufregende Atmosphäre einer jugendlichen Liebe wieder und kann so das eigene Liebesleben ankurbeln. So kann im Notfall sogar eine eingerostete Ehe gerettet werden.
Warum Monogamie manchmal angenehmer ist
Für viele Menschen ist gerade die Exklusivität der Monogamie das, was eine Partnerschaft ausmacht. Zu merken, dass man der Einzige ist, der den Anderen glücklich macht, der mit ihm ausgeht und ihn berühren darf, ist schön. Eine offene Beziehung kann dieses Gefühl der Anerkennung und Besonderheit im schlimmsten Falle auslöschen.
Ausserdem steht selbstverständlich immer das Thema der Eifersucht im Raum. Einige Menschen können mit offenen Beziehungen und Polyamorie nicht gut umgehen, gerade dann, wenn sie vielleicht schon oft betrogen wurden. Wer zu Eifersucht tendiert und seine Liebe nicht gern teilen möchte, wird durch diese Beziehungsmodelle nur frustriert werden.
Die Liebe erhalten: Was in offenen Beziehungen wichtig ist
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen polyamoren oder offenen Liebesbeziehung ist Kommunikation. Wenn nicht alle beteiligten Partner davon wissen, gilt es als Betrügen. Nehmen Sie deshalb die Bedürfnisse Ihres Partners ernst und erklären Sie auch, was Sie selbst fühlen.
Vor dem Treffen anderer Menschen sollten Sie offen darüber sprechen, ob das eine Übergangslösung sein soll oder tatsächlich ein Konzept, das langfristig funktionieren soll. Glaubt ein Partner, dass der andere schon noch "zur Ruhe kommen" wird, und tritt dieser Fall nicht ein, ist das eine furchtbare Enttäuschung.
In offenen Beziehungen können auch Regeln helfen, die einen eindeutigen Handlungsrahmen festlegen. Solche Regeln können zum Beispiel sein:
- Die beiden Partner erzählen einander davon, wenn sie sich mit jemand Neuem getroffen haben.
- Eine Affäre darf nicht öfter als ein oder zwei Mal getroffen werden.
- Trifft man sich länger mit einer Person, sollte der Partner diese auch kennenlernen dürfen.
Und zuletzt müssen es natürlich beide Partner wirklich wollen. Gehen Sie keine offene Beziehung ein, nur um die Bedürfnisse Ihres Partners zu erfüllen, obwohl es Ihnen selbst unangenehm ist. Das führt auf Dauer nur zu einer unglücklichen, frustrierten Partnerschaft voller Wut und Vorwürfen - und so soll es nicht sein.
Häufige Fragen
Was ist der Unterschied zwischen offener Beziehung und Polyamorie?
In offenen Beziehungen treffen die Beteiligten auch andere Menschen und schlafen mit ihnen. In polyamoren Beziehungen entwickeln sie auch Gefühle für diese anderen Menschen und gehen langfristige Bindungen ein.
Was ist in einer offenen Beziehung wichtig?
Die beiden Partner sollten in jedem Falle miteinander darüber sprechen, was sie fühlen, was ihnen wichtig ist und welche Bedürfnisse sie haben. Ausserdem kann es Sinn machen, eindeutige Regeln festzulegen, um Missverständnissen und Vorwürfen zu entgehen.
Wer ist mit einer monogamen Beziehung besser beraten?
Von offenen oder polyamoren Beziehungen fernhalten sollten sich Menschen, die zu Eifersucht neigen. Sie sind mit einer klassisch monogamen Liebesbeziehung besser beraten.
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