HÖRGERÄT
Wie merke ich, dass ich ein Hörgerät brauche?
Obwohl viele Menschen im Alter unter Gehörverlust leiden, besitzt nur jeder siebte ein Hörgerät. Die Hörschwäche wird oft nicht erkannt oder zum Beispiel aus falscher Eitelkeit ignoriert. Dabei kann ein Hörgerät die Lebensqualität im Alter deutlich verbessern.
Die Hörschwelle
Allgemein tritt die Indikation für ein Hörgerät ein, wenn Sie Geräusche ab einer bestimmten Schwelle nicht mehr hören können. Doch in der Praxis ist es komplizierter, denn es kommt nicht allein auf die Lautstärke, sondern auch auf die Frequenz an. Bei Schwerhörigkeit im Alter können Sie mitunter nur hohe oder tiefe Frequenzen nicht mehr hören, während Sie in den mittleren Frequenzen noch normal hören. Die folgenden Angaben dienen daher nur zur groben Orientierung:
Die Indikation für ein Hörgerät besteht, wenn:
- Die Hörschwelle auf dem besseren Ohr mindestens 30 dB niedriger ist als bei Normalhörenden
- Bei einem Sprachlautstärkentest mit 65 dB mindestens 20 % der Testwörter nicht gehört bzw. verstanden werden können.
An diesen Anzeichen können Sie erkennen, dass Sie unter Gehörverlust leiden
Die genannten Schwellenwerte werden von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Hörakustiker geprüft. Doch darüber hinaus können Sie anhand einiger Situationen im Alltag selbst erkennen, ob Sie Ihr Gehör überprüfen lassen sollten.
Ihr eigener Eindruck
Haben Sie selbst das Gefühl, nicht mehr so gut zu hören wie früher? Diese Wahrnehmung sollten Sie ernst nehmen. Etwa nach dem 50. Lebensjahr nimmt die Hörfähigkeit allgemein ab, vor allem hohe Töne können wir dann oft nicht mehr so gut hören. Das kann im Alltag gefährlich werden, beispielsweise im Strassenverkehr.
Die Rückmeldung durch andere Menschen
Die Rückmeldung durch Familie und Freunde ist ein wichtiger Indikator. Vielleicht haben Ihnen Menschen aus Ihrem Umfeld mitgeteilt, dass sie das Gefühl haben, Ihr Hörvermögen habe sich verschlechtert. Solche Hinweise sollten Sie ernst nehmen.
Schwierigkeiten beim Fernsehen
Viele Menschen bemerken einen Gehörverlust oft zuerst beim Fernsehen. Wenn die Sprachschärfe nachlässt, kann unser Gehör Störgeräusche nicht mehr so gut ausfiltern. Das äussert sich z. B. folgendermassen:
- Die Hintergrundmusik im Fernsehprogramm stört Sie plötzlich
- Es klingt alles gleich laut oder zu laut
- Sie haben Schwierigkeiten, Hintergrundmusik und gesprochene Sprache voneinander zu trennen
- Sie können dem Fernsehprogramm nicht mehr so gut folgen
Sie verstehen Gesprächspartner schlechter
Wenn Ihnen auffällt, dass Sie in Gesprächen immer öfter nachfragen müssen, weil Sie etwas nicht verstanden haben, könnte ein Gehörverlust die Ursache sein. Möglicherweise können Ihre Ohren Geräusche nicht mehr so gut orten. Sie können einzelne Stimmen aus dem Stimmengewirr dann schlechter heraushören.
Probleme beim Hören bestimmter Laute
Ein Anzeichen für eine abnehmende Hörfähigkeit kann auch sein, dass Sie bestimmte Laute nicht mehr deutlich hören. Es klingt dann, als ob andere Personen undeutlich sprechen würden.
Betroffen sind üblicherweise folgende Laute:
- Hochfrequente Zischlaute wie "S" und "Sch"
- Die stimmlosen Konsonanten "f", "k" und "t"
Wann brauche ich ein Hörgerät?
Wenn mindestens eines der genannten Anzeichen zutrifft, brauchen Sie vielleicht ein Hörgerät. Das gilt vor allem dann, wenn Sie sich in Ihrem Alltag eingeschränkt fühlen, weil Sie beispielsweise andere Personen nicht mehr deutlich verstehen oder dem Fernsehprogramm nicht mehr folgen können.
Was tun bei Hörproblemen?
Wenn Sie das Gefühl haben, nicht mehr so gut zu hören wie früher, sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Dieser kann Ihr Hörvermögen mit verschiedenen Tests überprüfen. Der Arzt überprüft nicht nur die Lautstärke, sondern auch die Hörfähigkeit für verschiedene Frequenzen und das Sprachverständnis für jedes Ohr.
Wann bekomme ich ein Hörgerät verschrieben?
Wenn der Hals-Nasen-Ohren-Arzt feststellt, dass Ihre Hörfähigkeit dauerhaft eingeschränkt ist, wird er Ihnen wahrscheinlich ein Hörgerät verschreiben. Manchmal empfehlen Ärzte Hörgeräte auch, wenn die Indikationen noch nicht eindeutig zutreffen. Bei einer frühen Nutzung des Hörgerätes kann nämlich eine Verschlimmerung des Gehörverlustes hinausgezögert oder vermieden werden.
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