Angst, das Leben zu verpassen ?

Auf der Suche nach Beständigkeit jagen wir den sich dauerhaft ändernden Formen hinterher. Genau dadurch verpassen wir unser Leben.
Das Gefühl, das Leben zu verpassen
Das Gefühl, das Leben zu verpassen (Bild Tobias Tullius on Unsplash)

Ziele bringen kein Wohlergehen

Das ganze Leben fühlen wir uns getrieben, etwas zu erreichen. Ob es sich um einen Studienabschluss, einen Doktortitel, ein Haus, eine intakte Familie oder genügend Finanzen handelt - wir entwickeln Ziele, die wir umsetzen und erreichen wollen. Blicken wir nach einigen Jahrzehnten zurück, eröffnet sich uns folgendes Bild:

  • Es gibt Wünsche, die sich nicht erfüllt haben und wir trauern ihnen nach.
  • Es gibt Wünsche, die sich erfüllt haben, aber wir fühlen uns dadurch nicht besser.
  • Wir haben immer noch das Gefühl, nicht angekommen zu sein und das Leben zu verpassen.

Das Gefühl, das Leben zu verpassen

In den ersten drei Lebensjahrzehnten strengen wir uns an, unsere Visionen und Träume zu verwirklichen. Bei vielen Dingen stellen wir fest, dass wir diese nicht umsetzen können, weil sie an Vorbedingungen geknüpft sind, die wir nicht erfüllen können. Je mehr Vorstellungen wir nicht realisieren können, desto grösser werden die Enttäuschung und die Ängste, versagt zu haben.

Doch selbst wenn sich all unsere Träume verwirklicht hätten - da wäre immer noch das Gefühl, etwas Wichtiges im Leben verpasst zu haben. Das Glück, das wir suchen, hat nämlich nichts mit äusseren Dingen zu tun. Was wir in Wahrheit suchen, ist die Erkenntnis dessen, wer und was wir in Wirklichkeit sind. Könnten wir das erfassen, würden sich alle Probleme sofort in Luft auflösen und wir wären mit unserer Suche am Ende.

Ängste drängen uns in die falsche Richtung

Was wir auch erreichen, schaffen, sind oder sein wollen, es wird uns nicht erfüllen. Die Frage des Lebens dreht sich nicht darum, zu welcher Persönlichkeit wir uns entwickeln sollten. Ohne es zu wissen, sucht der Mensch nach dem, was er ist, bevor er sich in einer bestimmten Form ausdrückt. Diese wandelt sich ständig, während wir gleichzeitig versuchen, diese Veränderung aufzuhalten. Wir wünschen uns Kontinuität. Wir wollen "ankommen" und an einen Punkt gelangen, an dem etwas Dauerhaftes existiert, was uns definiert.

Auf der Suche nach diesem "Ort" wählen wir die unterschiedlichsten Ziele. Da diese im Bereich der fünf Sinne existieren, können wir niemals "ankommen". Was hier wahrnehmbar ist, hat einen Anfang und ein Ende. Oder anders gesagt sind diese Dinge immer vergänglich. Wer "etwas" erreichen will, sucht Wohlergehen und eine Erfahrung, die dauerhaft ist. Umso enttäuschter sind wir, wenn uns ein toller Job oder eine neue Partnerschaft keine echte Erfüllung bringen.

Das Wohlergehen ist zum Greifen nah

Wer das erkannt hat, kann sich glücklich schätzen, denn ihm wird klar, dass es nichts zu erreichen gibt. Jedes Ende birgt einen neuen Anfang in sich, der gleichzeitig ein neues Ende besitzt. Wir gehen von einer Erfahrung zur nächsten. Ohne jemals ein endgültiges Ziel zu erreichen, das unsere Ängste auflöst und uns dauerhaftes Wohlergehen schenkt. Wer das begreift, fühlt sich vom Druck befreit, etwas erreichen zu müssen. Denn jedem Ergebnis folgt in der physischen Welt eine neue Aufgabe.

  • Nach einer Ausbildung folgt das Berufsleben.
  • Jede Verliebtheit verliert ihren Reiz.
  • Das Aussehen jedes Menschen wandelt sich.
  • Was heute ganz toll erscheint, ist morgen Normalität geworden.

Anders ausgedrückt bedeutet das, dass wir das Leben nicht verpassen können. Wenn es kein endgültiges Ziel gibt, nachdem das Spiel vorüber ist, können wir uns an jedem Moment unseres Daseins erfreuen. Dann macht der Ausspruch, dass der Weg das Ziel ist, endlich Sinn. Weil es im physischen Leben kein Ziel gibt, das das Suchen beendet.

Wie kann ich das Leben nicht verpassen?

Beobachten Sie, dass eine erledigte Aufgabe, egal wie gross oder klein sie ist, nur für einen kurzen Moment zufriedenstellend ist. Anschliessend meldet sich innerlich eine gewisse Ungeduld, aus der eine neue Idee und Absicht geboren wird. Das ist der Kreislauf des Lebens. Akzeptieren Sie diesen und das Gefühl, das Leben zu verpassen, löst sich in Luft auf.

Warum tauchen in meinem Leben immer wieder Ängste auf?

Weil Sie in der Kindheit konditioniert wurden. Seitdem teilt sich Ihr Leben in machbare und unmögliche Dinge. Jeder Mensch lebt aufgrund dieser Konditionierungen in einer eigenen Welt und kann nur entsprechend dieser Überzeugungen handeln. Hinterfragen Sie diese Annahmen und holen Sie sich auf diese Weise Ihr Leben zurück.

Wie komme ich zu mehr Wohlergehen?

Je positiver Ihre Gedankenstruktur ist, desto mehr werden Sie von dem erhalten, was Sie sich wünschen. Überprüfen Sie eine Stunde lang, was Sie denken und schauen Sie sich anschliessend an, wie Ihr Leben aussieht. Erkennen Sie einen Zusammenhang? Überzeugen Sie sich selbst, dass Ihnen alles Gute zusteht und entwickeln Sie eine positive Erwartungshaltung. Auch und besonders da, wo die äusseren Umstände ein gegenteiliges Bild erscheinen lassen. Sie werden definitiv positive Resultate bekommen.

 


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