Lebensqualität
Wie ein schlechtes Gehör die Lebensqualität vermindert
Hörverlust ist bei älteren Menschen sehr häufig. Mehr als jede dritte Person zwischen 65 und 74 Jahren hat einen Hörverlust - und fast 60 Prozent aller über 85-Jährigen. Kommunikationsprobleme treten daher oft genau in dem Alter auf, in dem sich das soziale Leben verändert.
Wir gehen in den Ruhestand, verlassen das Berufsleben und haben plötzlich sehr viel mehr Freizeit. Gleichzeitig wird es durch das eigeschränkte Gehör schwieriger, mit Familie und Freunden am Telefon zu sprechen oder bei Abendessen und anderen Gelegenheiten, wenn mehrere Personen gleichzeitig sprechen.
Aber auch jüngere Menschen hören zunehmend schlechter. Wissenschaftler machen Umweltlärm dafür verantwortlich und insbesondere moderne Technik. Vor allem Headsets am Handy, Computer und leistungsstarke Kopfhörer, die für Musik und Spiele genutzt werden, schädigen nachweislich das Gehör.
Schlecht Hören ist eine Gefahr für die allgemeine Gesundheit
Die Schwierigkeiten, Gespräche mit anderen wahrzunehmen, führen dazu, dass sich die Betroffenen oftmals zurückziehen. Es kommt sogar dazu, dass sie sich weigern an Familientreffen oder gemeinsamen Restaurantbesuchen teilzunehmen oder den eigenen Geburtstag zu feiern.
Eine solche Isolation führt zwangsläufig in die Einsamkeit, beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität, sondern kann auch zu ernsthaften Folgeerkrankungen führen oder diese werden begünstigt. Der Zusammenhang von Hörverlusten und weiteren Einschränkungen für die Gesundheit ist mehrfach wissenschaftlich bestätigt worden. Dazu gehören insbesondere:
- Depressionen
- die Entwicklung von Demenz
- Phobien, insbesondere Demophobie, die Angst vor Menschengruppen und Agoraphobie, die Angst vor grossen Plätzen oder Hallen.
Auswirkungen von schlechtem Hören wird unterschätzt
Es ist geradezu üblich, dass sowohl diejenigen, die schlecht hören, als auch deren Umfeld Hörprobleme unterschätzen. Zudem neigt unsere Gesellschaft dazu, den Hörverlust bei älteren Menschen zu trivialisieren.
Aussagen dazu sind häufig, dass es normal sei, wenn das Gehör im Alter nachlässt. Dies führt dazu, dass die Betroffenen die Suche nach Hilfe häufig hinauszögern. Dies ist ein grosser Fehler. Die Tatsache, dass Hörverlust Teil des natürlichen Alterns ist, bedeutet nicht, dass Sie ihn ignorieren sollten.
Ein Hörgerät hilft auf vielfache Weise
Eine Studie aus Island kam zu dem erstaunlichen Resultat, dass der Einsatz von Hörgeräten bei älteren Männern mit Hörverlust zu einer deutlich längeren Lebenserwartung führt.
Die Wissenschaftler führen dies auf die höhere Lebensqualität, mehr Spass am Leben und das Vermeiden von Folgeerkrankungen zurück. Eine ähnlich aufgestellte Langzeitstudie mit Frauen begann 2020, wobei die Ergebnisse noch ausstehen.
Was sind die ersten Anzeichen für schlechtes Hören?
Wenn Sie an einer Tischrunde teilnehmen, mehrere Personen sprechen und Sie können bei keinem Gespräch verstehen was gesagt wird, ist dies ein sicheres Anzeichen für schlechtes Hören. Ebenso ein Hinweis ist, wenn sind häufiger durch Geräusche erschrecken, weil Sie die Situation nicht rechtzeitig akustisch wahrgenommen haben.
Welches Hörgerät ist das beste?
Darauf gibt es keine endgültige Antwort. Ist das Gehör geschwächt, macht sich dies durch unterschiedliches Hören bemerkbar. Einige Betroffene können hohe, andere tiefe Töne nicht ausmachen. Wiederum andere Patienten können nicht sondieren, also die Richtung des Geräusches verifizieren. Entsprechend vielfältig sind die Hörgeräte konzipiert, die für jeden Patienten individuell angepasst werden.
Welche anderen technische Hilfsmittel sind bei schlechtem Hören nützlich?
Wer beispielsweise im Haus nicht ständig sein Hörgerät tragen will, der kann bestehende Technik durch Zusatzfunktionen erweitern. Für Personen mit vermindertem Gehör werden optische Melder angeboten, die mit dem Telefon oder der Türklingel verbunden sind.
Ähnliche Warnmelder gibt es für die Küche, damit das Essen nicht anbrennt oder der Geschirrspüler optisch anzeigt, wann das Spülprogramm beendet ist.