Trauerarbeit
Wenn das Kind vor den Eltern stirbt
Ob tragischer Unfall oder schwerwiegende Krankheit - Der Tod eines Kindes stürzt Angehörige in eine schwere Krise. Die tiefen seelischen Wunden verheilen nur sehr langsam und in manchen Fällen sogar gar nicht. Wie kann die ältere Generation den Verlust annehmen und sich für das eigene Leben wieder aufraffen? Wichtig ist vor allem die Kommunikation mit anderen Betroffenen. Der Austausch gibt den Trauernden neue Kraft und hilft dabei, die Ereignisse einzuordnen.
Die Trauer um das eigene Kind ist Schwerstarbeit
Der grosse Schmerz des herben Verlustes führt häufig zu dem Problem den Tod eines geliebten Menschen nicht akzeptieren zu können. Viele machen sich selbst für das Ereignis in der Familie verantwortlich und belasten sich mit schweren Schuldgefühlen. Es entstehen Ängste falsch gehandelt zu haben, weil eine eigene wichtige Lebensaufgabe nicht vollendet werden konnte. Obendrein sorgt der Tod für neue Herausforderungen bei den Paaren, an denen diese häufig zerschellen.
Der Tod ist für die Eltern ein surreales Ereignis
Hinzu kommt, dass das Familiengefüge heutzutage sehr geschützt und behütet ist. Der Tod wird folglich als surreal oder unnatürlich empfunden. Dadurch fehlen die Kompetenzen bei dem geschehenen Ereignis einen Sinn zu finden. In heutigen Gesellschaften existiert der Tod schnell nur als Randnotiz, sodass zwischenmenschliche Erfahrungen fehlen, wenn es um plötzliche schwere Verluste geht. Leider kann es passieren, dass die Angehörigen die Aufarbeitung des Todes misslingt und sie selbst schwere psychische Krankheitsbilder entwickeln. Sollten sie bereits vorher depressive Neigungen gehabt haben, besteht eine grössere Gefahr. Normale Tätigkeiten wie essen, schlafen, trinken und das Treffen anderer Menschen entwickeln sich dann schnell zu Herkulesaufgaben. Psychotherapeuten raten daher einem Selbst in der Trauerphase genug Raum zu geben, um die Ereignisse verarbeiten zu können. Anschliessend fällt es für Sie leichter, den Alltag wieder aufzunehmen und alte Strukturen zu etablieren. Sollten Sie dennoch nach einigen Jahren immer noch Ohnmachtsgefühle haben, empfiehlt es sich einen Psychotherapeuten aufzusuchen.
Kommunikation und kleine Rituale sind der Schlüssel
Suchen Sie den Austausch mit Menschen, die unter ähnlichen Umständen leiden. Konversation hilft den Schmerz mit anderen zu teilen und ihn besser zu verstehen. Selbsthilfegruppen bilden hierbei eine wichtige Anlaufstelle. Ein grosser Teil der Beratungsangebote in diesen Gruppen ist kostenlos und kann eine enorme Erleichterung sein, die erste Hürde der Neuorientierung zu nehmen. Neben Selbsthilfegruppen ist es wichtig, dass Sie sich auf Ihre Freunde verlassen können.
Telefonische Verabredungen sind sehr gut um die Schmerzen zu lindern. Versuchen Sie zu sagen was Sie sich wünschen und was Sie brauchen. Das gilt insbesondere für die Kommunikation als Elternpaar. Verabreden Sie sich regelmässig an Abenden, um bewusst über die Geschehnisse zu sprechen. Während des Alleinseins ist das Führen eines Tagebuchs ein gutes Hilfsmittel, um Gedanken und Emotionen zu ordnen. Aber auch Briefe und Gedichte, die Sie dem Verstorbenen widmen, helfen hier weiter - besonders in der ersten Zeit der Trauerphase. Halten Sie sich mit ihren eigenen Formulierungen dabei nicht zurück. Sie können auch etwas mit sich führen, dass Sie mit Ihrem verstorbenen Sohn oder Tochter verbindet - Kette, Armband oder ein Souvenir. Als Andenken können Sie auch etwas Grösseres in Ihrem Garten pflanzen. Des Weiteren helfen Kerzen Ihre Erinnerungen leichter einzuordnen. Morgens und abends oder beim Essen wirkt das Leuchten am besten.
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