Wechseljahre beim Mann - wie er damit umgehen kann 

Das Klimakterium Virile ist jene Phase, in der das Testosteron absinkt. Männer erleben diesen Lebensabschnitt häufig mit psychosozialen Problemen.
Wechseljahre beim Mann - und wie er damit umgehen kann 
Wenn Herren ins Alter kommen (Bild iStock)

Auch die sexuelle Aktivität nimmt in den meisten Fällen ab.

Wenn Herren ins Alter kommen

Ja, es gibt sie wirklich - die Wechseljahre bei Männern. Und natürlich werden diese auch bei Ihnen nicht sang- und klanglos über die Bühne gehen. Generell kann davon ausgegangen werden, dass auch die Herren der Schöpfung an ähnlichen Symptomen wie Frauen leiden. Grundsätzlich sollten Sie damit rechnen, dass sich die Wechseljahrbeschwerden ab dem 40. bis 50. Lebensjahr zeigen. Obwohl diese Phase bei einem Mann nachweislich auftritt, herrscht auch in Fachkreisen immer noch Uneinigkeit über die genaue Definition. 

Wie macht sich der männliche Wechsel bemerkbar?

In erster Linie wirken sich die Wechseljahre beim Mann auf seine Sexualität aus. Ja, sie sticht Männern mitten ins Herz. Die Erektionsfähigkeit des Mannes wird durch das Testosteron gesteuert. Und wenn sich dieses Hormon langsam vom Acker macht, leidet auch die sexuelle Lust ungemein. Die sexuelle Einschränkung macht sich in vielen Facetten des Mannes bemerkbar. In erster Linie zeigen sich depressive Verstimmungen, die zu einem wahren psychischen Problem werden können. 

Gleichzeitig erkennen Männer, dass die Leistung auch auf anderen Ebenen zu hinken beginnt. Ihre Konzentration lässt nach, Ihre Muskelkraft nimmt ab - ein Zustand, der in den Wechseljahren zu massiven Einbrüchen führen kann. 

Der Wechsel setzt bei Männern sehr schleichend ein. Deswegen werden Sie den Beginn dieser Lebensphase nicht sonderlich gut zu erkennen - und dennoch ist sie da. Erst in einem späteren Verlauf erkennen viele Herren der Schöpfung, dass sich der Wechsel nicht mehr verleugnen lässt. 

Diese Symptome können bei Ihnen ein Hinweis auf die Wechseljahrbeschwerden sein: 

  •     Störungen der Erektion bis zum Verlust der Libido
  •     Emotionale Schwankungen und Reizbarkeit 
  •     Schmerzen in Gelenken und Gliedern 
  •     Zunahme beim Gewicht 
  •     Schwäche, Abgeschlagenheit und Motivationslosigkeit 
  •     Hitzewallungen und Schweissausbrüche
  •     Unruhe 
  •     Muskelschwund 

Auf den ersten Blick scheint der männliche Wechsel tatsächlich viele Gemeinsamkeiten mit jenem der Frauen zu haben. Es zeigt sich, dass bei Frauen das Östrogen auf Null absinkt, während das Testosteron bei Männern in geringen Mengen erhalten bleibt. Viele Mediziner deklarieren, dass die Herren der Schöpfung lediglich einen Hormonwechsel, aber keinen Wechsel im eigentlichen Sinn durchleben, wie dieser bei Frauen bekannt ist. 

Wie sollten Männer mit dem Wechsel umgehen?

Sie werden sehen - es führt kein Weg an dieser Lebensphase vorbei. Das ist nun mal so. Aber es spielt eine Rolle, wie Sie mit dieser neuen Herausforderung umgehen werden - das macht die ganze Sache leichter oder schwieriger. 

Der Lebensstil beeinflusst Ihren Hormonwechsel massgeblich. Wenn sich die ersten Wechseljahrbeschwerden zeigen, sollten Sie sich schon mal einen neuen Lebensstil aneignen. Gesunde Ernährung, Sport und Stressvermeidung können bei Ihnen für ein seelisches Wohlbefinden beitragen. 

Sollten diese Veränderungen bei Ihnen keine massgebliche Verbesserung des psychischen Befindens mit sich bringen, können Sie auch auf die Testosterontherapie setzen. Grundsätzlich kann das Testosteron auf unterschiedliche Art und Weise zugeführt werden. Sie können zwischen Tabletten, Gelen, Pflastern und Injektionen wählen. Allerdings sehen einige Ärzte dieser Behandlung äusserst kritisch entgegen, da diese mit einem erhöhten Herz- und Schlaganfallsrisiko einhergeht. 

Ärzte können Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Viele Herren der Schöpfung wollen die Tatsache nicht wahrhaben, dass sie sich von ihrer Jugend verabschieden müssen - sie sehen dieser wehmütig nach, verorten ihre Stimmungsschwankungen und ihre Probleme weitgehend mit Stress und der Lebenssituation. In manchen Fällen kann auch die psychologische Beratung eine gute Hilfestellung sein. Altern ist nicht einfach, und mit einem Therapeuten an Ihrer Seite, kann dieses Veränderung leichter angenommen werden. 

Gibt es natürliche Heilmittel?

Wenn Sie nicht auf die hormonelle Keule setzen wollen, können Sie auch mit Naturheilmitteln gegen die Beschwerden des Wechsels vorgehen. So können Sie die Symptome ein wenig abschwächen, und es wird Ihnen nach und nach besser gehen. 

  • Brennnesseltee: Der Tee verringert die Prostatavergrösserung, Ihr Stoffwechsel wird aktiviert 
  • Johanniskraut: Dieser Pflanze wird nachgesagt, dass sie ein gutes Mittel gegen winterliche Depressionen darstellt. Johanniskraut kann Ihre depressive Verstimmung verbessern, lindert Schlafprobleme 
  • Melisse: Wie mit Hopfen und Baldrian können Sie auch mit Melisse gegen Ihre Schlafprobleme vorgehen 

Neben den natürlichen Heilmitteln sollten Sie sich auch eine positive Einstellung in diesem neuen Lebensabschnitt aneignen. Es ist nun mal so, Sie können nichts daran verändern. Bitte definieren Sie sich nicht über Ihren Testosteronspiegel, sondern über ihre charakterlichen Eigenschaften und Ihre Leistungen. Atmen Sie durch, sehen Sie nach vorne. Sie werden sehen, dass Sie diesen Lebensabschnitt mit positiver Stimmung weitaus leichter und unbeschwerter meistern können. Und mit rund 75 Jahren haben Sie den männlichen Wechsel auch schon überstanden. Das sind doch mal positive Aussichten, oder etwa nicht?


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