Was Sie gegen das Völlegefühl tun können

Blähungen, Sodbrennen, Völlegefühl: Wie die häufigen Beschwerden nach dem Essen entstehen und warum guter Schlaf und stilles Wasser dagegen helfen.
Was Sie gegen das Völlegefühl tun können
Wie entsteht das unangenehme Völlegefühl? (Bild Towfique Barbhuiya on Unsplash)

Ein gemütlicher Abend im Restaurant oder mit Freunden daheim geht zu Ende und alle haben etwas mehr gegessen, als sie wollten. Nun rumpelt es im Magen, ein Bläh- und Völlegefühl macht sich breit und damit auch ein allgemeines Unwohlsein. Lässt sich dieser Zustand vermeiden? Das müssen Sie über Hausmittel bei Völlegefühl wissen und gesunde Ernährung, die den Magen weniger belastet, wissen.

Wie entsteht das unangenehme Völlegefühl?

Ein leckerer Gänsebraten, eine grosse Portion Lasagne oder auch nur ein Stück Torte zu viel und der Magen rebelliert. Dass wir satt sind, merken wir oft viel zu spät, da es einige Zeit braucht, bis die Nahrungsmittel im Verdauungstrakt angelangen. Oft sind daran besonders grosse Portionen oder sehr fettige Lebensmittel schuld. Aber längst nicht immer sind es die offensichtlichen Speisen, die für das Völlegefühl verantwortlich sind.

Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen sorgen bei vielen Menschen für Blähungen und auch Zwiebeln und Kohl können zu einem Problem werden. Aber wussten Sie, dass auch Staudensellerie, Sauerkraut oder Wassermelonen eine Belastung für Magen und Darm darstellen können? Auch grosse Mengen Zucker stören das Verdauungssystem. Sie müssen vom Magen aus den Dünndarm komplett passieren und im Dickdarm aufgespaltet werden. Auf dem Weg dahin bilden sich die Gase, die für Blähungen sorgen.

Diese Lebensmittel können die Verdauung belasten

  • Fette wie Butter, Schmalz und Öl
  • Speck und scharf angebratenes Fleisch
  • geräucherte Wurst- und Käsewaren
  • Fetter Fisch wie Aal, Lachs oder Hering
  • Kohl, Lauch, Zwiebeln, Rettich
  • Kohlensäurehaltige und koffeinhaltige Getränke
  • Alkohol aller Art
  • Frische Backwaren, Hefeteig

Das Völlegefühl ist ein guter Indikator dafür, dass der Magen-Darm-Trakt vorerst überlastet ist und viel Energie aufbringen muss, die Speisen zu verdauen. Verzichten Sie auf einen Nachtisch, eine Käseplatte oder Snacks, wenn Sie sich ohnehin zu satt fühlen.

Welche Hausmittel helfen gegen das Völlegefühl?

Rund um die gesunde Ernährung und den perfekten Abschluss einer Mahlzeit ranken sich viele Mythen. Früher wurde in vielen Haushalten nach dem Essen Kräuterschnaps ausgeschenkt. Der hochprozentige Alkohol sollte für eine "bessere Verteilung" der Nahrungsmittel im Magen sorgen. Leider ist das Gegenteil der Fall. Der Alkohol regt die Bildung von Magensäure an und hält den Körper beschäftigt. Zu dem Völlegefühl kommt also möglicherweise noch Sodbrennen, nachdem die kurze Narkotisierung, die das Rauschmittel auslöst, verflogen ist.

Auch Kaffee soll helfen. In vielen Restaurants und Bistros gehört zum Abschluss der Mahlzeit ein Espresso dazu. Dieser macht uns zwar wacher und damit auch wieder fitter trotz Völlegefühl, für den Magen tut er allerdings nichts. Kaffee wirkt jedoch auf viele Menschen wie ein mildes Abführmittel auf den Verdauungstrakt.

In vielen Teilen Indiens gehört nach dem Essen ein Teelöffel Fenchelsamen dazu. Sie werden auch mit Zuckerüberzug angeboten für einen angenehmeren Geschmack. Das enthaltene Anethol löst die Muskeln und kann daher bei Krämpfen durch einen zu vollen Magen entspannend wirken. Auch Kümmel kann als Öl oder Tee eingenommen die Beschwerden lindern. Ausserdem sollten Sie viel Wasser trinken. Die Flüssigkeit reichert den Mageninhalt an und löst ihn. Aus einem schwer verdaulichen, trockenen Brocken Fleisch oder Pflanzenfasern wird ein Brei, der die Muskeln weniger belastet.

Diese Lebensmittel helfen wirklich

  • Kümmeltee, Kümmelöl
  • Fenchelsamen, Fencheltee
  • Pfefferminztee (ungesüsst)
  • Stilles Wasser

Was kann guter Schlaf für die Verdauung tun?

Guter Schlaf und eine gesunde Ernährung sind die wichtigsten Vorbeugemassnahmen gegen Völlegefühl und Blähungen. Ihr Körper kann im Schlaf nicht nur das Verdauungssystem regenerieren und die Darmflora wiederherstellen. Der Körper bekommt auch zusätzliche Zeit und Kraftressourcen, um Fett und Zucker aufzuspalten, Fette zu verbrennen und die Schleimhäute zu reparieren. Genussmittel wie Alkohol und Koffein werden über Nacht fast vollständig abgebaut. So entspannt sich der Magen und die Beschwerden lassen nach.

Wann sind Blähungen und Völlegefühl ein Fall für den Arzt?

Viele Menschen reagieren auf Gemüse und Obst wie Pilze, Peperoni, Oliven, Gurken oder die Säure von Tomaten mit Magenbeschwerden. Haben Sie sich in letzter Zeit fettarm und zuckerarm ernährt, wenig Alkohol getrunken und noch nie auf diese Lebensmittel sensibel reagiert, dürften leichte Gerichte kein Problem sein. Wenn nach jedem Essen Schmerzen und Sodbrennen auftreten, die kleinste Menge Hülsenfrüchte oder Kohlensäure Blähungen auslöst oder Probleme beim Toilettengang bestehen, sollten Sie Ihren Arzt darauf ansprechen.

Hausärzte können Bakterienkulturen oder einen Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol verschreiben und den Verlauf beobachten. Helfen diese Massnahmen nicht, kann eine Magen- oder Darmspiegelung Klarheit über mögliche Ursachen bringen.


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