Was Corona mit Ihrer Psyche macht

Die zweite Corona-Welle bedroht weltweit die Gesundheit der Menschen – auch die mentale. Lassen Sie sich nicht einschüchtern.
Keine Panik wegen Corona, bitte!
Keine Panik wegen Corona, bitte! (Foto von Yaroslav Danylchenko von Pexels)

Die Corona-Pandemie wurde als Auslöser für massiven Stress identifiziert. Angst und Furcht vor einer neuen Krankheit und was passieren könnte, kann überwältigend sein und bei Erwachsenen sowie Kindern starke Emotionen hervorrufen.

Verstärkt werden diese Gefühle durch zusätzliche Massnahmen zum Schutz vor dem Virus. Dazu gehören insbesondere Quarantänen und soziale Distanzierung. Diese Schutzmassnahmen können dazu führen, dass sich Menschen isoliert und einsam fühlen, was den Stress und die Angst verschärfen.

Deutliche Zeichen von Stress können sein:

  • Sie sorgen sich übermässig um Ihre eigene Gesundheit und die Gesundheit Ihrer Lieben
  • Sie befürchten eine gravierende Verschlechterung Ihrer finanziellen Situation oder den Verlust von Arbeitsplatz oder sozialer Unterstützung
  • Ihr Schlaf- oder Essverhalten hat sich verändert
  • Sie leiden unter Schlafstörungen oder Konzentrationsschwierigkeiten
  • Ihre chronischen Gesundheitsprobleme haben sich verschlechtert
  • Ihr Konsum von Tabak und / oder Alkohol und anderen berauschenden Substanzen hat zugenommen

Konkrete Auswirkung des Corona-Virus

Aus der Schweiz liegen derzeit noch keine verlässlichen Daten vor, allerdings dürften diese tendenziell mit denen aus den USA übereinstimmen. Dort verzeichnen die Notfalltelefone für psychologische Hilfe einen Zuwachs der Anrufe von mehr als 1’000 Prozent - seit Ausbruch der Corona-Pandemie.

Experten weltweit sind der Ansicht, dass sich die Auswirkungen des Virus nicht auf die körperliche Gesundheit beschränken werden. Dies scheinen die Zahlen zu bestätigen, die aus mehreren Ländern stammen. So ist insbesondere damit zu rechnen, dass sich nachfolgende Resultate deutlich vermehren werden:

  • akute Angstzustände
  • Depressionen
  • Suizid und Selbstmordversuche
  • Alkoholmissbrauch
  • Drogenkonsum

Umgang mit Informationen zum Virus COVID-19 und zur Corona Pandemie

Es sind einschlägige Nachrichtenmagazine und ein Teil der bunten Pressewelt, die durch emotionsgeladene Schlagzeilen die Pandemie gefühlsmässig noch verstärken - als sei die Situation ohne zusätzliche Panikmache nicht schlimm genug.

Um so wichtiger ist es für Sie, sich mit vertrauenswürdigen Informationen zu versorgen und diese sorgfältig zu hinterfragen. Vor allem die sozialen Medien sind von Fake-Meldungen betroffen.

Dies zeigt sich besonders deutlich bei Facebook, wo inzwischen ein vielköpfiges Team versucht, bewusst lancierte Falschmeldungen zum Thema Corona, Virus und Gesundheit aus dem System zu entfernen: nicht ganz einfach bei knapp 2 Milliarden Accounts in mehr als 100 Sprachen.

Steigende Corona Zahlen in Relation bringen und Realitäten abschätzen

  • Jährlich sterben rund 700’000 Menschen weltweit an den Folgen einer HIV-Erkrankung.
  • Etwa 400’000 Menschen fallen der Malaria zum Opfer.
  • Jährlich unterschiedlich, sterben je nach Art des Virus zwischen 290’000 und knapp 700’000 Menschen an der Grippe, der echten Influenza.
  • Mit Stand vom 20. Oktober 2020 liegt die Zahl der Opfer von Corona bei 1'122’758.

Von den etwa 7’800'000’000 Menschen auf der Erde haben sich bis zu diesem Tag 40'600’000 mit dem Corona Virus infiziert, also knapp 0,5 Prozent der Weltbevölkerung.

Während das Corona-Virus weltweit vertreten ist, findet sich Malaria nur in Regionen mit einem speziell feucht-warmen Klima. Dort leben rund 40 Prozent der Weltbevölkerung. Jährlich werden etwa 200 Millionen Menschen mit Malaria infiziert, also rund 2,7 Prozent der Menschheit.

Wo kann ich mentale Hilfe finden?

Kliniken für psychische Erkrankungen unterhalten zumeist sogenannte Kriseninterventionszentren, von denen auch eine mentale telefonische Betreuung angeboten wird.

  • Bei Ihrem Seelsorger in der Gemeinde
  • Beim Hausarzt
  • Beim Beratungstelefon Pro Mente Sana
  • Bei einem Psychologen oder Psychotherapeuten in Ihrer Nähe. Diese können Sie beispielsweise über die Webseiten der Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen oder der Assoziation Schweizer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (ASP) ausfindig machen.

Wie kann ich während Corona gegen die Isolation und das Gefühl der Einsamkeit vorgehen?

Die plötzlich reichlich vorhandene Zeit ist mit ein Grund, warum Menschen verstärkt über Corona, das Virus und ihre Gesundheit nachdenken. Insbesondere dann, wenn sie isoliert leben, wohlmöglich unter Quarantäne stehen.

Lenken Sie sich von derart trübsinnigen Gedanken ab. Chatten Sie mit Freunden, schauen Sie sich einen Film an, den Sie schon immer sehen wollten - ganz einfach On-Demand. Oder lesen Sie, singen Sie, was insbesondere als Karaoke zur Stimmungsaufhellung beiträgt.

Identifizieren Sie Falschmeldungen

Ganz wichtig ist der Zusammenhalt mit anderen Menschen, mit der Menschheit schlechthin. Wenn Sie eine offensichtliche Falschmeldung ausfindig machen, melden Sie diese sofort an den Support der betroffenen Plattform.

Generell ist man dort sehr dankbar für derartige Hinweise. Überdies können Sie Kommentare zur Falschmeldung schreiben, den Urheber auf die Fehler aufmerksam machen oder bei einer offensichtlichen Fake-Nachricht - also einer bewusst erstellten Falschmeldung - vor dieser warnen.


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