Wann ist man laut der Forschung wirklich alt? 

Um in Frieden und gut zu altern, sind Fitness sowie Gesundheit die Faktoren, dank denen man sich jung fühlt.  
Alter, Älter werden, Chromosomen, Altersforschung
Nicht alt, sondern gelebt (Bild Jaku Arias on Unsplash)

Betrachten Sie die Frage ab wann Sie alt sind philosophisch, ist im Prinzip jedes Alter eine mögliche Antwort. Dann ist es eine Bewertung der momentanen Gefühlslage und Konditionierung.

Vielleicht haben Sie sich mit 30 älter gefühlt, als es jetzt mit 50plus der Fall ist.  

Stellen Sie einem Anthropologen diese Frage, bekommen Sie wahrscheinlich 40plus zur Antwort. Grund dafür ist die ursprüngliche Programmierung und Konstitution des Menschen, denn unser Körper wurde von der Natur für einen Lebenszeitraum von rund 40 bis 45 Jahren geschaffen.  

Altersforschung in der Tierwelt  

Es steht fest, dass unsere biologische Lebensuhr nichts mit dem Rentenalter zu schaffen hat. Alter ist auch nicht in unserer persönlichen Einstellung zu verschiedenen Dingen begründet.

Vielleicht sind Sie altmodisch und konservativ, müssen dann aber nicht zugleich aus biologischer Sicht alt sein. 

Biologen stellen das Altern eines Körpers an den Chromosomen fest. Je kürzer dessen Enden sind, die Telomere, desto älter ist das Lebewesen – für gewöhnlich.

Ausser bei Fledermäusen, die ihre Chromosomen genau vor diesen Abnutzungserscheinungen schützen können. Dies hat bereits der ewig lebende Graf Dracula eindrucksvoll bewiesen, der sich nicht von ungefähr auch als Fledermaus präsentiert.

Eine gesicherte Kenntnis ist, dass Fledermäuse bis zu ihrem letzten Atemzug körperlich jung bleiben. Ungeklärt ist hingegen, warum sie trotzdem sterben. Ähnlich verhält es sich bei der Amerikanischen Sumpfschildkröte oder dem in Höhlen im Osten Afrikas lebenden Nacktmull. 

Generell gilt in der Biologie die Regel, je grösser ein Lebewesen ist, desto weniger Nachkommen hat es, wird aber um so älter. Mäuse können mehrere Würfe mit bis zu 20 Nachkommen im Jahr zur Welt bringen, werden aber kaum älter als 3 Jahre.

Ein Schwertwal oder eine Elefantenkuh bringen alle zwei bis vier Jahre ein Jungtier auf die Welt, können aber den 60. oder 70. Geburtstag feiern. Anders die mit nur 7 Gramm federleichte sibirische Bartfledermaus.

Sie gebärt jährlich, in der Regel ein Junges, erreicht aber bei optimaler Gesundheit und Fitness regelmässig das 40. Lebensjahr und mehr.  

Zeichen des Alterns  

  • der Alterungsprozess der Haut setzt bereits ab dem 30. Lebensjahr ein. Die Zellerneuerung verlangsamt sich, die Spannkraft sinkt und es bilden sich erste Falten.  
  • Ab dem 40. Lebensjahr sinkt die Zahl der Muskelfasern und es wird vermehrt Fettgewebe eingelagert.  
  • Zeitgleich verändert sich die Knochenstruktur und deren Dichte nimmt ab. Dies geschieht bei Frauen in grösserem Masse als bei Männern, was mit dem Östrogenspiegel in Zusammenhang steht.

Verändert sich die Knochendichte massiv, sprechen Mediziner vom pathologischen Vorgang der Osteoporose.  

  • Die Zahl der Verzweigungen in den Bronchien sinkt und die Lunge wird weniger elastisch. Aus diesem Grund nimmt die Menge des aufgenommenen Sauerstoffs ab. Wir leben damit noch immer gut.

Wird allerdings eine Höchstleistung verlangt, liegt diese deutlich unter der eines 20-Jährigen, weil den Muskeln und dem Gehirn für Spitzenleistungen nicht mehr ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht.  

  • Die Sinne lassen nach. Wir hören, sehen, schmecken, riechen und fühlen weniger gut, als in jungen Jahren. Zudem schränkt sich das Gesichtsfeld ein. Soll heissen, wir sehen nicht mehr alles, was seitlich von uns geschieht.  

Welche Auswirkung hat das Altern auf die Sexualität? 

Die Sexualität bleibt den Menschen bis zum ihrem Lebensende erhalten. Allerdings werden Orgasmen weniger intensiv empfunden und für gewöhnlich ist nach dem Beischlaf eine längere Erholungsphase notwendig.

Überdies müssen Männer 50plus damit rechnen, dass bei ihnen Erektionsprobleme auftreten können. Auch die Libido kann gedämpft sein. Allerdings wird dies häufig durch ein Mehr an Zärtlichkeiten kompensiert. 

Wird mein Gehirn vom Altwerden betroffen? 

Ja, denn generell nimmt die Gehirnmasse im Alter leicht ab. Ausserdem verringert sich die Zahl der Nervenknoten und die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen sinkt.

Dies betrifft vor allem das Arbeitsgedächtnis und teilweise auch die Reaktion auf äussere Reize. Überdies ermüdet das Gehirn schneller und Menschen 50plus können sich häufiger nicht mehr so lange auf eine bestimmte Sache konzentrieren.

Allerdings reichen die mehr als zehn Milliarden Ganglienzellen, die das Gehirn als Reserve hält, aus, um die altersbedingten Ausfälle zu kompensieren. Deshalb ist es bis ins hohe Alter möglich, zu lernen und eine ausserordentliche geistige Fitness an den Tag zu legen. 

Warum werden ältere Menschen öfter krank?  

Unser Körper wurde für eine Lebensdauer von ungefähr 40 Jahren konzipiert. Ist dieses Alter erreicht, lässt die Aktivität des Immunsystems nach. 

Je nach Lebensumständen, aktueller Gesundheit und körperlicher Fitness kann die Effektivität des Immunsystems leicht, aber auch rapide zurückgehen. In der Folge wird vom Körper nicht mehr derart schnell und massiv reagiert, dringen Krankheitserreger ein.

Ein durchschnittlicher Mann im Alter von 60 Jahren erkrankt statistisch gesehen etwa vier Mal häufiger als ein 30-Jähriger. 


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