Tinnitus verstehen und bewältigen

Tinnitus ist eine weit verbreitete und oft belastende Störung, die die Lebensqualität von Betroffenen oftmals stark beeinträchtigen kann. In der Schweiz haben laut Angaben des Universität Spitals Zürich ca. 10-15% der Bevölkerung einen Tinnitus. Der Schweregrad ist jedoch nicht bei allen Betroffenen gleich gross. Dieser Artikel zeigt auf, was ein Tinnitus genau ist, welche Ursachen es gibt und präsentieren verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene. 

Was ist Tinnitus?

Tinnitus ist eine auditive Wahrnehmung von Geräuschen, die nicht durch externe Schallquellen verursacht wird. Vielen ist nicht bewusst, dass der Tinnitus nicht im Ohr, sondern im Kopf entsteht. Die Geräusche können als Klingeln, Summen, Rauschen oder Pfeifen wahrgenommen werden und können sowohl vorübergehend als auch chronisch auftreten. 

Verschiedene Tinnitus-Formen

Abhängig von der Dauer des lästigen Ohrpfeifens unterscheidet man drei Formen von Tinnitus:

• Akuter Tinnitus: Bei einem akuten Tinnitus treten Ohrgeräusche plötzlich auf und können bis zu 3 Monaten dauern
• Subakuter Tinnitus: Das Ohrenpfeifen dauert mehr als 3 Monate, aber weniger als zwölf Monate 
• Chronischer Tinnitus: Dauerhaftes Ohrenpfeifen, welches über ein Jahr besteht

Auch der Schweregrad von Tinnitus kann stark variieren. Viele Betroffene nehmen das Ohrensausen zwar wahr, können aber gut damit umgehen. Andererseits kann es vorkommen, dass Betroffene unter einem Tinnitus stark leiden. In diesem Fall wirkt sich der Tinnitus entsprechend spürbar auf die physische und psychische Gesundheit aus. Der Alltag wird dabei mässig bis stark beeinträchtigt und zusätzliche Symptome wie Migräne oder Depression können folgen. 

Ursachen von Tinnitus

Obwohl viele Menschen von lästigem Ohrengeräuschen betroffen sind, sind die genauen Hintergründe und Zusammenhänge bis heute noch nicht abschliessend erforscht. Es gibt verschiedene Ursachen für Tinnitus:  

• Schalltrauma
• Hörsturz
• Hörverlust
• Ohrentzündungen
• Herz-Kreislauf-Krankheiten
• Krankheiten des zentralen Nervensystems
• Nieren- und Stoffwechselerkrankungen
• Kopf- und Nackenbeschwerden

Diese Auflistung ist nicht abschliessend. Stress und Medikamente können auch Ursachen für Ohrgeräusche sein. Es wird empfohlen, dass bei anhaltenden Ohrgeräuschen immer ein Hals-Nasen-Ohrenarzt aufgesucht wird.

Tinnitus-Behandlungen

Da es bei einem Tinnitus meist nicht um eine eigentliche Krankheit geht, sondern ein Symptom eines Auslösers ist, müssen die genauen Hintergründe durch einen spezialisierten Facharzt untersucht werden. Leider kann ein Tinnitus nicht immer durch Behandlungen geheilt werden, sondern eine Behandlung kann helfen, den Leidensdruck so gut es geht zu minimieren. So unterschiedlich wie die Ursachen und die Schweregrade eines Tinnitus sind, so unterschiedlich sind auch die Behandlungsmöglichkeiten:

• Akustische Therapie: Die Verwendung von weissem Rauschen oder anderen angenehmen Klängen kann dazu beitragen, den Tinnitus zu überdecken und die Aufmerksamkeit abzulenken.
• Medikamentöse Behandlung: In einigen Fällen können Medikamente helfen, den Tinnitus zu lindern, insbesondere wenn er durch bestimmte Erkrankungen verursacht wird.
• Entspannungstechniken: Stressmanagement und Entspannungstechniken wie Meditation können dazu beitragen, die Schwere des Tinnitus zu verringern.
• Hörgeräte: Da oftmals ein Tinnitus mit einem Hörverlust kombiniert auftritt, können Hörgeräte nicht nur das Hörvermögen verbessern, sondern sie können dank einem integrierten Tinnitus-Noiser helfen, das Ohrenpfeifen bestmöglich zu dämpfen.