Ernährung
Ständiger Hunger, was steckt dahinter
Die Vielfalt des Hungers
Kennen Sie das Gefühl, dass Sie gerade gegessen haben und im nächsten Moment wieder hungrig sind? Damit sind Sie nicht allein. Die Ursachen für das ständige Hungergefühl können unterschiedlicher Herkunft sein. Das körperliche Hungergefühl ist das, das signalisiert, dass der Körper Nahrung benötigt. Deutlich wird dies vor allem, wenn Ihr Magen knurrt. Der natürliche Bedarf des Körpers nach Nährstoffen und Energie muss gedeckt werden. Schwieriger in den Griff zu bekommen ist das Hungergefühl, das im Kopf entsteht. Sie kennen vielleicht das Problem, dass sie häufiger essen, wenn Ihnen langweilig ist. Dieses Hungergefühl wird auch als emotionaler Hunger bezeichnet.
Um dieses Gefühl zu überwinden, ist es wichtig, den emotionalen Heisshunger zu erkennen. Häufig wünschen sich die Menschen bestimmte Lebensmittel als Belohnung oder Beruhigung. Da das Hungergefühl durch Essen nicht verschwindet, führt es oft zu ungesundem Essverhalten und Übergewicht. Wenn Sie keine Anzeichen wie einen knurrenden Magen bemerken, sollten Sie sich mit interessanten Dingen beschäftigen. Rufen Sie Ihre Freunde oder Ihre Familie an oder lesen Sie ein Buch. Verwechseln sollten Sie dieses Hungergefühl jedoch nicht mit dem Appetit auf bestimmte Lebensmittel. Appetit lässt sich durch Essen stillen und wird durch verschiedene Reize ausgelöst. Dabei kann Appetit sowohl mit Hungergefühl als auch ohne in Zusammenhang stehen. Hunger entsteht im Bauch und Appetit im Kopf.
Medizinische Gründe für ein ständiges Hungergefühl
Selbstverständlich können auch Krankheiten am ständigen Hungergefühl Schuld sein. Sollten Sie über eine längere Zeit immer wieder dieses Gefühl verspüren, ist ein Gespräch mit einem Arzt sinnvoll. Ständig hungrig fühlen sich beispielsweise Menschen, die unter einer Schilddrüsenüberfunktion leiden. Auch der Appetit steigert sich drastisch. Eine weitere Krankheit, die Sie ständig hungrig fühlen lässt, ist Diabetes. Dieses Signal kann auf tiefe Blutzuckerwerte hindeuten. Aber auch Unverträglichkeiten können die Ursache für Heisshungerattacken sein. Eine häufige Unverträglichkeit besteht bei Getreide. Aber auch bei Nüssen, Eiern, Hefe oder Sellerie kann eine Unverträglichkeit hervorgerufen werden. Hormone haben ebenfalls einen grossen Einfluss auf das Bedürfnis zu essen. Der Hormonhaushalt ändert sich beispielsweise bei Frauen in den Wechseljahren. Das Gleichgewicht zwischen Leptin, Ghrelin, Östrogen und Progesteron wird gestört. Ghrelin steuert unter anderem das Sättigungs- und Hungergefühl. Leptin hingegen ist ein Stoffwechselhormon, das dem Gehirn signalisiert, dass keine Nahrung benötigt wird.
Stimmungen und Reize beeinflussen den Appetit
Natürlich gibt es auch andere Ursachen für ein ständiges Hungergefühl. Wussten Sie zum Beispiel, dass Sie auch ein Hungergefühl verspüren können, weil Sie durstig sind? Sobald dem Körper Flüssigkeit fehlt, wird das Durstgefühl manchmal anders wahrgenommen. Aber auch die falschen Lebensmittel lösen das Hungergefühl aus. Es ist wichtig, Lebensmittel mit Ballaststoffen und Proteinen zu sich zu nehmen. Diese sättigen lange und sollten daher regelmässig in den Speiseplan mit eingebaut werden. Zudem gehören eiweissreiche Lebensmittel zu einer gesunden Ernährung dazu. Achten Sie ausserdem darauf, regelmässig zu essen. Da der Körper Nährstoffe und Energie benötigt, ist zudem eine strenge Diät nicht förderlich. Nach einer radikalen Diät greifen viele oft wieder zu kalorienreichen Lebensmittel, da sie Heisshungerattacken bekommen. Dabei entsteht der sogenannte Jo-Jo-Effekt und die Pfunde kehren zurück.
Das Hungergefühl entsteht aber auch, wenn Sie Essen riechen oder sehen. Ansprechende Bilder von Essen in Zeitschriften oder online geben dem Gehirn ein Signal, essen zu wollen. Auch Kochshows im Fernsehen sorgen dafür. Aber auch bunte Verpackungen mit schmackhaft abgebildeten Mahlzeiten oder Süssigkeiten lösen Heisshunger aus. Gerüche lösen Erinnerungen an leckeres Essen aus. Dadurch möchten Menschen beispielsweise zu Pommes greifen, wenn sie diese in der Nähe eines Imbisses riechen. In Zeiten, in denen es Ihnen schlecht geht, spüren Sie sicherlich auch ein Hungergefühl. Anstatt zu einem Becher Eis oder der Tüte Chips zu greifen, sollten Sie den Kontakt zu Ihren Liebsten suchen. Natürlich helfen auch Atemübungen, Sport oder Meditation. Medikamente sind ein weiterer Grund, der Sie hungrig machen kann. Zu diesen Medikamenten zählen unter anderem Antidepressiva, die Antibabypille oder Cortisolpräparate.