Sodbrennen – wenn der Reflux sauer macht

Was kann man tun bei Sodbrennen? Erfahren Sie, welche Behandlung hilft, was die Ursachen sind und wie sich Reflux langfristig vermeiden lässt.
Was lässt sich zur Behandlung gegen Sodbrennen tun?
Was lässt sich zur Behandlung gegen Sodbrennen tun? – (Bild von Natural Herbs Clinic auf Pixabay)

Wenn man üppig und fett gegessen hat, dann kann es bei jedem einmal zu Sodbrennen kommen. Dieses Brennen hinter dem Brustbein, von dem in westlichen Ländern rund ein Viertel der Bevölkerung betroffen ist, ist äusserst unangenehm. In der Regel sind diese Beschwerden zwar harmlos, kommt es aber zu häufigen oder starkem Sodbrennen sowie vermehrtem Aufstossen, dann kann sich dahinter die Refluxkrankheit verbergen.

Was ist Sodbrennen?

Im Normalfall hält ein Schliessmuskel, der sogenannte „Pförtner“, den Mageninhalt zurück. Funktioniert dieser allerdings nicht richtig und fliesst saurer Mageninhalt in die Speiseröhre, den Rachen oder sogar den Mund zurück, dann zeigen sich die typischen Symptome. Sodbrennen macht sich bemerkbar durch:

  • einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein
  • Säurerückfluss mit saurem Geschmack im Mund
  • häufiges Aufstossen
  • Schluckbeschwerden
  • Halsschmerzen
  • Heiserkeit
  • manchmal einen chronischen Husten

Diese Beschwerden können gleichzeitig oder auch einzeln auftreten und zeigen sich vor allem nach dem Essen oder im Liegen. Passiert das nur gelegentlich, zum Beispiel dann, wenn Sie zu fett gegessen haben, dann helfen Medikamente wie FLUXAN, die überschüssige Magensäure zu neutralisieren und die Magenschleimhaut zu schützen.

Ursachen von Sodbrennen: Das steckt hinter dem sauren Aufstossen

Es gibt verschiedene Faktoren, die Sodbrennen auslösen können. Ein entscheidender Punkt ist ein ungesunder Lebensstil:

  • Einige Nahrungsmittel erhöhen den Säuregehalt des Magens und begünstigen den Rückfluss der Magensäure. Dazu gehören fettige Speisen, Koffein und scharfe Gewürze.
  • Auch Übergewicht kann die Ursache für Sodbrennen sein. Denn das Gewicht übt Druck auf den Magen aus und bringt die natürlichen Abläufe aus dem Gleichgewicht.
  • Wer gelegentlich unter Reflux leidet, sollte auf jeden Fall auf Genussgifte wie Alkohol und Nikotin verzichten.
  • Stress lässt sich nicht immer so leicht vermeiden, aber er gilt als eine der entscheidenden Sodbrennen-Ursachen, weil er sich negativ auf die Verdauung auswirkt. Es macht daher Sinn, immer wieder für Phasen der Entspannung zu sorgen.
  • Auch in der Schwangerschaft zeigt sich häufig ein Sodbrennen. Hormonelle Veränderungen und der Druck des wachsenden Babys können den unangenehmen Rückfluss begünstigen. Nach der Geburt sind die Symptome in der Regel wieder weg.

Sodbrennen – was tun?

Was lässt sich zur Behandlung gegen Sodbrennen tun? Tritt es nur gelegentlich auf, dann können Sie versuchen, es selbst in den Griff zu bekommen. Die richtige Ernährung spielt bei der Linderung der Symptome eine entscheidende Rolle. Leicht verdauliche, fettarme Speisen sollten auf dem Speiseplan Vorrang haben. Es ist aber auch möglich, dass hinter dem Sodbrennen eine Lebensmittelunverträglichkeit steht. Hier gilt es, sich selbst gut zu beobachten, um Zusammenhänge zu erkennen.

Hausmittel gegen Reflux

  • Geschälte Mandeln neutralisieren die Magensäure.
  • Ein Teelöffel Natron in Wasser aufgelöst hat einen ähnlichen Effekt.
  • Frischer Ingwer beruhigt den Magen. Wer den nicht mag, kann auch Ingwertee trinken. Die Wirkung ist dann aber ein wenig abgeschwächt. Gleiches gilt für Fenchel- oder Kamillentee.
  • Aloe Vera soll ebenfalls eine schleimhautschützende Wirkung haben, es gibt verschiedene Darreichungsformen, wobei Sie darauf achten sollten, dass der Aloe-Vera-Gehalt hoch ist.

Medikamente bei Sodbrennen

Es gibt einige freiverkäufliche Medikamente, die das Sodbrennen lindern können. Sie wirken auf unterschiedliche Art und Weise, neutralisieren oder reduzieren aber immer die Magensäure und beruhigen den Magen. Die Einnahme sollte aber keine Dauerlösung sein.

Schlafposition

Die Schlafposition spielt eine wichtige Rolle, da Sie so den Rückfluss der Magensäure beeinflussen können. In einer flachen Rückenlage liegt der Magen auf einer Höhe mit der Speiseröhre. Das macht es der Magensäure leichter, nach oben zu fliessen. Schlafen mit leicht erhöhtem Oberkörper kann dabei helfen, den Reflux zu verhindern, denn so arbeiten Sie mit der Schwerkraft und es fliesst weniger Magenflüssigkeit in die Speiseröhre zurück.

Wissenschaftler haben zudem festgestellt, dass beim Schlafen auf der rechten Seite die nächtliche Säureexpositionszeit am höchsten ist. Es geht vereinfacht gesagt darum, wie oft und wie lange Magensäure in die Speiseröhre zurückfliesst und dort bleibt. Das Fazit: Schlafen auf der linken Seite reduziert die Symptome, was auch daran liegt, dass der Magen so tiefer liegt als die Speiseröhre.

Darum sollten Sie bei Reflux zum Arzt gehen

Früher galt Sodbrennen als „Befindlichkeitsstörung“ und nicht als Erkrankung. Heute nehmen Mediziner häufig auftretendes Sodbrennen und chronisch werdende Beschwerden ernst, da sich dahinter die Refluxkrankheit (GERD) verbergen kann, die ohne Behandlung Komplikationen wie eine Speiseröhrenentzündung, Schleimhautveränderungen und sogar Speiseröhrenkrebs nach sich ziehen kann.

Umso wichtiger ist es, anhaltendes Sodbrennen und seine Ursachen ärztlich untersuchen zu lassen. Vor allem dann, wenn das unangenehme Brennen regelmässig auftritt, von starken Schmerzen begleitet wird und sich keine offensichtliche Ursache für das Sodbrennen ausmachen lässt.

Übrigens: Wenn Sie immer wieder unter Reflux leiden, dann sollten Sie Ihre Zähne ganz besonders gut im Blick haben. Denn der häufige Kontakt mit der Magensäure greift den Zahnschmelz an und erhöht das Risiko für Karies.

 

 


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