PSYCHOLOGIE
So löst man einen Familienkrach
Wie eine Familie streitet, hängt von den Genen ab. Bestimmte Konfliktmuster werden von Generation zu Generation übertragen. Sie verändern sich in ihrer Auswirkung nur deshalb, weil sich in jeder Generation neue Gene miteinander vermischen. Erinnern Sie sich noch an Ihre Beziehung zu Ihrer Mutter und Ihrem Vater?
Bewusst wird hier nicht von Eltern gesprochen, denn Kinder pflegen zu jedem Elternteil eine eigenständige emotionale Bindung und ein bestimmtes Konfliktmuster. Garantiert haben Sie die Konflikte mit Ihrer Mutter anders ausgetragen als mit Ihrem Vater. Wahrscheinlich fällt Ihnen heute auf, dass bestimmte Muster davon auch in der Streitigkeit mit Ihren Kindern oder Enkelkindern wiedererkennbar sind.
Konfliktmuster erkennen
Um die Lösung für einen Familienstreit zu finden, müssen Sie die Konfliktmuster, die immer wieder in der Beziehung der Familie auftreten, aufschreiben. So können Sie sich ein genaues Bild erstellen und im ersten Schritt Ansätze finden, um Lösungen herbeizuführen.
Familiäre Konflikte sind nichts Nachteiliges. Jeder sollte viele Fehler machen und noch mehr aus ihnen lernen. Haben sich die Streitigkeiten in der familiären Beziehung manifestiert, ist es hilfreich, eine Beratungsstelle aufzusuchen, die Sie bei der Konfliktbewältigung unterstützt.
Generationenkonflikt überwinden
Grosseltern sind erfahren, würden aber vieles anders machen als ihre Kinder und Enkelkinder. Eltern möchten nicht mehr so sein wie ihre Eltern und spätestens ab der Pubertät erkennen Jugendliche, nicht mehr so sein zu wollen wie ihre Grosseltern und Eltern.
Der Generationenkonflikt in der Familie ist perfekt, die Beziehung der einzelnen Generationen zueinander leidet. Dabei gibt es eine alltägliche Lösung für solche Familienkonflikte.
Einerseits geht es darum zu lernen, junge Menschen mit ihren Bedürfnissen zu verstehen. Vielleicht liegt Ihnen die Musik der Enkel nicht, das wird andersrum ebenso sein. Soziale Medien gab es früher auch nicht, da wurde Sport lieber im Freien praktiziert anstatt am Computer.
Wichtig ist, dass Sie etwas Interesse für die Entwicklung der Generationen zeigen, um einen Generationenkonflikt zu vermeiden. Animieren Sie ebenso die Jüngeren in der Familie, mehr Interesse für die sehr interessante Welt der älteren Generation zu wecken. Gehen Sie mit der Familie in ein historisches Museum, besuchen Burgen und Schlösser und gehen danach in ein Fast Food-Restaurant.
Erziehungsstil der Kinder akzeptieren
Ein häufiger Generationenkonflikt entsteht, wenn Grosseltern sich in die Erziehung der eigenen Kinder einmischen. Nein, ältere Menschen wissen nicht alles besser. Statt Kritik an der Erziehung zu üben, stehen Sie nur mit Rat und Tat zur Seite, wenn wirklich Bedarf besteht. Hier ein paar Beispiele:
- Nahrungszubereitung: Was ist gesund? Viele jüngere Menschen orientieren sich an fleischloser Kost. Daraus ergibt sich nicht automatisch eine Mangelernährung. Geben Sie Tipps zur vitaminreichen Ernährung und kochen gemeinsam mit Ihrer Familie.
- Computer: Kinder spielen nicht nur am Computer. Der PC ist ein elementarer Bestandteil der digitalen Kommunikationsverarbeitung, die der Recherche und den Schularbeiten dient. Motivieren Sie Kinder, sich mit lehrreichen Inhalten online zu beschäftigen.
- Kleidung & Aussehen: Hochgekrempelte Hosenbeine mitten im Winter, zu enge Tops im Sommer. Begeistern Sie Kinder mit einem Modestil aus Ihrer Jugendzeit, denn die heutige Generation ist immer auf der Suche nach neuen Ideen.
Warum entstehen Konflikte in der Familie?
Häufige Konflikte können aus dem sozialen, gesellschaftlichen Stand der Familie entstehen. Geld ist ein Grund, ein anderer der Bildungsstand, aber die wichtigsten Muster ergeben sich aus der generationsübergreifenden Familienstruktur. Dazu kommen alltägliche Situationen wie schlechte Schulleistungen, beruflicher Stress oder Krankheit.
Was ist der wichtigste Ansatz, einen Streit zu beenden?
Analysieren. Wie ist es dazu gekommen, wer hat seinen Teil dazu beigetragen. Wichtig ist, die Schuld nicht bei dem anderen zu suchen, sondern sein eigenes Handeln zu hinterfragen. Eine Familienkonferenz hilft, kann auch digital durchgeführt werden, damit sich alle aussprechen und ihre Sichtweise mitteilen. Jeder in der Familie muss anschliessend Lösungen vorschlagen und bereit sein, Kompromisse einzugehen.
Wie können Mitglieder einer Familie voneinander lernen?
Das Leben ist ein durchgehender Lernprozess. Bleiben Sie mit Ihrer Familie immer in Kommunikation und geben Jüngeren, ohne sich aufdringlich zu verhalten, wichtige Ratschläge mit auf ihren Lebensweg. Animieren und motivieren Sie andere für gesellschaftliche Projekte und gemeinsame Unternehmungen. Respektieren Sie immer die Perspektive der anderen, wenngleich sie alle nicht immer einer Meinung sind.