LED-BILDSCHIRME UND SCHLAF
Wie Bildschirme den Schlaf beeinträchtigen können
Ob Erwachsene, Jugendliche oder Kinder: Wir alle erliegen den Versuchungen unserer Bildschirme.
Noch kurz ein SMS schreiben im Bett, ein letzter Blick auf die sozialen Netzwerke, noch schnell eine Runde spielen oder eine Folge unserer Lieblingsserie ansehen ... wir warten bis zum letzten Moment, bevor wir uns von unseren Geräten trennen und endlich die Augen schliessen und einschlafen. Oder zumindest versuchen, einzuschlafen, denn alle Anzeichen sprechen dafür, dass das Licht der Bildschirme einen negativen Einfluss auf unseren Schlaf hat und unsere Nächte durcheinanderbringt.
Licht und die Steuerung des natürlichen Biorhythmus
Dank der Chronobiologie, einer Wissenschaft, welche die Regulierung biologischer Systeme und Prozesse in Bezug auf Physiologie und Verhalten untersucht, wissen wir heute, wie wichtig Licht für die Synchronisierung unseres Organismus ist. Das Licht ist durchaus nicht nur an visuelle Faktoren gebunden, sondern beeinflusst auch unsere innere Uhr und spielt beim Schlafzyklus eine wichtige Rolle. Der Mensch unterliegt einem 24-stündigen Rhythmus, der in eine Wach- und eine Schlafperiode unterteilt ist. Es handelt sich um einen zirkadianen Rhythmus, der von im Tageslicht enthaltenen Lichtspektren reguliert wird. Mit anderen Worten: Nacht und Dämmerung werden mit Schlaf assoziiert, Tag und Licht mit Wachsein. Dieser Zyklus ist für unser Wohlbefinden wichtig: Nach einer gut durchgeschlafenen Nacht konnte sich unser Gehirn besser regenerieren und folglich haben wir tagsüber mehr Energie.
LED-Bildschirme: schützen Sie sich vor blauem Licht
Es sind die Ganglienzellen im Inneren unseres Auges, die das Licht einfangen, um dem Gehirn Signale zukommen zu lassen und die Melatonin-Ausschüttung zu regulieren. Das Schlafhormon Melatonin bestimmt, wann man schläft und wann man aufwacht. Diese Zellen reagieren extrem empfindlich auf die neue Lichtquelle, die von unseren digitalen Geräten ausgestrahlt wird, das Licht der LED (Light-Emitting Diode), das auch blaues Licht genannt wird, da es einen höheren Blauanteil als das gelb-orange halogene Licht hat.
Seit den letzten Jahren konnten schädliche Auswirkungen dieses Lichts festgestellt werden. Setzen wir unsere Augen diesem Licht kurz vor dem Schlafengehen zu stark aus, hat das störende Folgen auf unsere geruhsamen Nächte. Wenn unser Körper einer starken LED-Lichtquelle ausgesetzt ist, wird weniger Melatonin ausgeschüttet, was wiederum nicht nur den Einschlafprozess verzögert, sondern auch die Schlafqualität während der ganzen Nacht negativ beeinflusst. So konnte nachgewiesen werden, dass das Gehirn aufgrund der abendlichen Nutzung von Smartphones und Tablets in einem Alarmzustand gehalten wird und sich daher nicht ausreichend erholen kann.
Schlaflosigkeit und Müdigkeit bei Teenagern
Gemäss vorliegender Studien verbringen wir im Durchschnitt täglich sechs Stunden vor dem Bildschirm, und das nur in unserer Freizeit! Parallel zu diesen neuen Lebensgewohnheiten kann beobachtet werden, dass die Anzahl der Personen mit Schlafproblemen ständig zunimmt. Ein Zufall? Sicher nicht.
Zwar betrifft dieses Problem viele Personen, die sich aus beruflichen Gründen nicht von ihren E-Mails trennen können, bevor sie ins Bett gehen, aber auch Kinder und Jugendliche sind davon betroffen. Viele der Kids und Teenies fühlen sich während der Woche nicht wirklich ausgeruht; es fehlt ihnen an Energie und sie haben Schwierigkeiten, sich in der Schule zu konzentrieren. Eine der Ursachen dieses Problems ist die exzessive Nutzung von LED-Bildschirmen vor dem Einschlafen.
Bei Teenagern ist das Problem am ausgeprägtesten. Diese Altersgruppe hat nicht nur ein grösseres Schlafbedürfnis, ihr Schlafzyklus ist im Vergleich zu demjenigen von Kindern und Erwachsenen schon von Natur aus verschoben. Wird vor dem Einschlafen übermässig lange auf das Handy geschaut und werden die Augen dem blauen Licht somit zu lange ausgesetzt, beeinflusst das folglich ihre Nächte und ihren Zustand am Tag noch stärker. Extreme Fälle von Bildschirmabhängigkeit vor dem Schlafengehen können die innere Uhr dieser Jugendlichen komplett durcheinanderbringen, mit schwerwiegenden Folgen: Schlaflosigkeit, grosse Probleme beim morgendlichen Erwachen und permanente Müdigkeit.
LED-Bildschirme bei unter 6-Jährigen vermeiden
Aufgrund fehlender Langzeitstudien ist es schwierig, die Konsequenzen der neuen Medien auf das Verhalten jüngerer Kinder genau zu bestimmen. Doch bei Kindern unter sechs Jahren ist eine zu hohe Bildschirmnutzung unbedingt zu vermeiden. Unser Auge ist darauf programmiert, auch in der Ferne scharf zu sehen. Wenn es zu sehr an den Bildschirm gewöhnt wird, trainiert es die Nahsicht gezwungenermassen mehr als die Fernsicht, es kann also zu einer vorzeitigen Kurzsichtigkeit kommen.
Angesichts der Begeisterung für alle Bildschirmaktivitäten tun sich die Eltern manchmal schwer, strikte Regeln für die abendliche Bildschirmnutzung bei Kindern – insbesondere bei Jugendlichen – durchzusetzen. Vor allem, wenn auch sie nicht auf einen letzten «blauen» Blick auf den Bildschirm verzichten können, bevor sie sich in Morpheus’ Arme begeben.
Schaltet die Bildschirme aus! Es ist Zeit, ins Bett zu gehen.
Welche Haltung sollte man angesichts dieses Übels einnehmen? Idealerweise sollten wir unseren geliebten digitalen Gefährten spätestens 30 Minuten vor dem Zubettgehen «auf Wiedersehen» oder besser «gute Nacht» sagen. Denn es handelt sich ja nur um einen Abschied auf Zeit, während der Nacht. Um mit schlechten Gewohnheiten aufzuräumen, sollte man ein neues Zubettgehritual einführen und nach und nach Handys sowie Tablets aus den Schlafzimmern der Kinder – und der Erwachsenen – entfernen.
Auch die Technologie sucht nach Lösungen für das Problem der übermässigen Exposition auf blaues Licht und bietet zum Beispiel Filter für Computerbildschirme an. Manche Hersteller von digitalen Geräten versuchen auch Modalitäten zu entwickeln, die das blaue Licht im Laufe des Abends ausblenden. Applikationen dieser Art existieren bereits.
Die von Ihren BlueProtect-Beschichtung ausstatten zu lassen. Doch die beste Lösung ist sicher die Abstinenz, denn alle Hightech-Hilfsmittel sind derzeit nur ein Kompromiss für Bildschirmsüchtige.