Familien Konflikte
Patchwork-Probleme: Konflikte lösen in modernen Familien

Gegenseitiges Verständnis und Empathie
Wenn Sie Teil einer Patchwork-Familie sind, werden Sie die unterschiedlichen Problemsituationen kennen, die aus dieser Dynamik entstehen können. Ein harmonisches Zusammenleben, das nicht bereits von Anfang an gemeinsam gewachsen ist, kann für Menschen, die erst zu einem späteren Zeitpunkt Familie wurden, herausfordernd sein. Hier gilt es primär, auf ein Verständnis für den jeweils anderen zu setzen und empathisch im Umgang miteinander zu sein.
Jedes einzelne Familienmitglied in Ihrer Familie hat eigene emotionale Bedürfnisse sowie unterschiedliche Ängste und Sorgen. Gerade wenn Kinder aus früheren Beziehungen in einer neuen Familienkonstellation zusammenfinden, können Patchwork-Probleme die Folge sein. Hier ist meist eine grosse Verunsicherung der Gefühle involviert, die vor allem auf Eifersucht und Unsicherheit basieren. Es ist hilfreich und wichtig, darauf einzugehen und so viel Sicherheit und Beständigkeit wie möglich zu vermitteln.
Kinder sind darauf angewiesen, sich gut aufgenommen und zugehörig zu fühlen, um sich ihren eigenen Platz innerhalb des familiären Gefüges schaffen zu können. Das Etablieren einer liebevollen Struktur ist wesentlich, damit Patchwork-Probleme nach Möglichkeit gar nicht erst entstehen, beziehungsweise so gering wie möglich sind. Hier gilt es, die Verschiedenheit Ihrer einzelnen Familienmitglieder zu respektieren und den jeweiligen Eigenheiten mit Empathie und Verständnis zu begegnen.
Patchwork-Probleme durch offene Kommunikation klären
Das Aufeinandertreffen verschiedener Lebensgeschichten und damit verbundener Erfahrungen kann schnell zu einer Vielfalt an Missverständnissen im Alltag führen. Konflikte sind häufig die Folge, die sich, sofern sie nicht angesprochen werden, schnell verfestigen können. Setzen Sie an dieser Stelle auf eine offene, faire und transparente Kommunikation. Sie ist die Basis, um Herausforderungen miteinander zu bestehen und ein möglichst harmonisches Miteinander zu gestalten.
Eine offene Form der Kommunikation lebt davon, dass die Stimme eines jeden Mitglieds Ihrer Familie gleichberechtigt gehört und ernst genommen wird. Dabei macht das Alter keinen Unterschied, auch kleine Kinder haben ein Recht auf ihr Erleben und ihre Sichtweise. Nehmen Sie sich gezielt Zeit zusammen, um sich miteinander auszutauschen und allen Familienmitgliedern ausreichend Gelegenheit zu geben, gehört zu werden. Dabei kann es hilfreich sein, vorab klar festzulegen, dass jeder ausreden darf. Auch die Einigung auf sogenannte Ich-Botschaften ist förderlich. Damit hat jeder die Möglichkeit, eigene Gefühle zu formulieren, ohne das Gegenüber anzugreifen oder dafür verantwortlich zu machen.
Eine aktive Form des Zuhörens ist in der offenen Kommunikation ein entscheidender Faktor. Patchwork-Probleme lassen sich deutlich minimieren, wenn Sie einander aufmerksam zuhören und so Wertschätzung für die Perspektive Ihrer Familienmitglieder vermitteln. Wenn Dinge unklar sind, hilft klärendes Nachfragen sowohl beim genaueren Verständnis der jeweiligen Sichtweise als auch bei der Klärung des Problems.
Gemeinsame Erlebnisse schaffen
Patchwork-Probleme lassen sich eingrenzen, indem gemeinsame Erlebnisse geschaffen werden. Sie stärken nicht nur das grundlegende Gefühl der Zusammengehörigkeit, sondern auch der Bindung. Familien, die seit jeher miteinander leben, haben den Vorteil, von Anfang an miteinander zu interagieren und ihren Alltag zu gestalten. Patchwork-Familien müssen hier erst zusammenwachsen. Legen Sie Wert auf möglichst viele Erlebnisse, die Sie mit Ihrer Familie schaffen, und gestalten Sie wertvolle Momente, die eine tiefere Verbindung untereinander ermöglichen.
Im Idealfall entscheiden Sie gemeinsam, welche Aktivitäten besonders viel Freude machen und auf ein allgemeines Interesse stossen. Das ist zu Beginn nicht ganz einfach, weil jedes Familienmitglied ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzt. Hier ist es sinnvoll, nach und nach alle mit ihren Wünschen und Bedürfnissen zu berücksichtigen. Wenn Ausflüge und andere gemeinsame Unternehmungen regelmässig stattfinden, hilft dies allen Beteiligten, einander näher zu kommen und einen tieferen Familienzusammenhalt herzustellen. Sie müssen sich nicht nur auf grössere Aktivitäten festlegen, es gibt zahlreiche Dinge, die Sie als Eltern oder Grosseltern mit Ihren Kindern beziehungsweise Enkeln erleben können, angefangen vom Spieleabend bis hin zum gemeinsamen Kochen.
Patchwork-Probleme und der richtige Umgang mit Grenzen
Für den Zusammenhalt in einer Patchwork-Familie ist nicht zuletzt der Umgang mit den individuellen Grenzen eines jeden Einzelnen wichtig. Sie alle haben verschiedene Bedürfnisse im Umgang mit Nähe und Distanz, Zusammensein und Abstand. Diese gilt es nicht nur zu kennen, sondern auch zu verstehen und zu respektieren. Es sollte für jedes Mitglied legitim sein, etwa ein persönliches Rückzugsbedürfnis zu äussern. Auch der Umgang mit Emotionen kann sehr unterschiedlich sein. Vielleicht ist es für Sie leicht, Ihre Gefühle mitzuteilen, während sich eines der Kinder damit möglicherweise deutlich schwerertut.
Grundsätzlich gelten Grenzen in Familien für Kinder und Erwachsene gleichermassen. Auch wenn Sie als Erwachsene einen Erziehungsauftrag haben und dadurch Ihren Kindern Grenzen setzen müssen, dürfen auch Ihre Kinder Grenzen setzen und mitteilen, wenn ihnen etwas zu viel ist. Viele Patchwork-Probleme lassen sich vermeiden, wenn die Grenzen des Gegenübers ernst genommen und die damit verbundenen Bedürfnisse respektiert werden.
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