Multinationale Familien: Alltag zwischen Kulturen

Wie multinationale Familien ein glückliches und harmonisches Miteinander leben und Herausforderungen konfliktfrei meistern können
Multinationale Familien
Interkulturelles Zusammenleben (Bild: iStock)

Multinationale Familien heute

Bikulturelle Partnerschaften sind längst keine Ausnahme mehr, sondern zur Selbstverständlichkeit geworden. Dabei zeigt sich immer wieder: Auch wenn die Unterschiede zwischen den Kulturen gross sind, müssen diese nicht für Zündstoff innerhalb der Familie sorgen. Geht es beispielsweise um verschiedene Religionen und die Frage, ob ein Baby getauft und christlich erzogen werden sollte, könnte man einen Kompromiss eingehen. Auf die Taufe wird verzichtet, stattdessen lernt das Kind durch die Eltern beide Religionen kennen und entscheidet später selbst, welcher es angehören möchte. Sicherlich gibt es hin und wieder auch Situationen und Themen, welche das Zusammenleben auf die Probe stellen. Die Kindererziehung beispielsweise. Wer sich dieser Herausforderung jedoch bewusst stellt und bereit ist, Lösungen zu entwickeln, mit denen die ganze Familie gut leben kann, leistet einen wertvollen Beitrag für ein glückliches, harmonisches Miteinander. Dazu gehört auch, offen für Neues und vielleicht Ungewohntes zu bleiben und nicht um jeden Preis an alten Prinzipien festzuhalten. Gerade wir Westeuropäer denken oft, dass unsere Erziehungsmethoden die einzig Richtigen sind. Wir sehen dann andere Rollenmuster als veraltet oder gar falsch an und beharren auf unserem Erziehungskonzept. Durch eine solche Einstellung würden sich Eltern und Grosseltern aber die Chance nehmen, unterschiedliche Konzepte miteinander zu vermischen und daraus etwas Einzigartiges entstehen zu lassen, von dem die Kinder oder Enkel nur profitieren können. Funktionierende multinationale Familien wissen nämlich, dass es in Erziehungsfragen nicht immer nur die "eine richtige Antwort" gibt. Sie relativieren ihre eigenen Vorstellungen und betrachten selbst schwierige oder heikle Themen auch einmal aus der Perspektive der anderen Kultur. So können aus eingefahrenen Wegen völlig neue Ansätze entstehen, die für jedes Familienmitglied eine Bereicherung sind. Und auch wenn nicht alle Vorstellungen uneingeschränkt akzeptiert oder geteilt werden, ist es wichtig, sich gegenüber dem Andersdenkenden verständnisvoll, solidarisch und respektvoll zu verhalten. Kinder beobachten nämlich sehr genau, wie die Eltern und Grosseltern bei kulturellen Herausforderungen miteinander umgehen. Für sie sind die "Grossen" Vorbilder, und wenn sie diese trotz unterschiedlicher Meinungen und Verhaltensweisen als respektvoll und nicht etwa als herabwürdigend erleben, werden sie später ebenso handeln.

Multinationale Familien sollten eine positive Einstellung haben

Zeigen Sie als Eltern- oder Grosselternteil den Kindern, dass Sie gegenüber der "anderen" Kultur offen sind und eine positive Grundeinstellung besitzen, und wecken Sie ein Interesse an beiden Nationen. Den Mädchen und Jungen fällt es dadurch viel leichter, eine Bindung zu beiden Kulturen zu entwickeln. Ausserdem ist es gerade in der heutigen Zeit wichtiger denn je, dass Kinder in einem weltoffenen und aufgeschlossenen Umfeld aufwachsen. Eine multikulturelle Erziehung erweitert ihren Horizont und kann ihnen später - beruflich, aber auch privat - viele Türen öffnen. Darüber hinaus ist es durchaus sinnvoll, mit dem Nachwuchs auf einfache und verständliche Weise über die kulturellen Unterschiede zu sprechen, wobei persönliche Wertungen und gängige Klischees aber unbedingt unterbleiben sollten. Auch polarisierende Verallgemeinerungen sind ein absolutes Tabu. Sind die Kinder bereits verständig genug, könnte man aber beispielsweise sagen: "Ich selbst wurde anders erzogen, aber deshalb ist die Meinung von Papa/Mama nicht automatisch falsch". Sie lernen dadurch, dass beide Kulturen den gleichen Stellenwert haben und keine in der Familie vorgezogen wird. Diskutieren Erwachsene unter sich über unterschiedliche Vorstellungen und Ansichten, sind sehr oft starke Emotionen im Spiel. Der Weg bis zur ersten Beleidigung oder gar diskriminierenden Äusserung ist dann manchmal nicht weit. Funktionierende multifunktionale Familien wissen jedoch, dass sie solche Situationen mit Rücksichtnahme, Toleranz und Einfühlungsvermögen frühzeitig entschärfen können. Anstatt sich herablassend über die Kultur der anderen Person zu äussern, begegnen sie sich auf Augenhöhe und fokussieren sich auf das, was ihnen wirklich wichtig ist: auf ein glückliches und friedliches Familienleben, das trotz verschiedener Nationalitäten intakt ist und Bestand hat.


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