Mentale Fitness: Stark bleiben und geistig aktiv bleiben

Achten Sie auf Ihren Körper und trainieren auch mit 50 Plus regelmässig? Für mentale Fitness müssen Sie ebenfalls ständig trainieren: Ihr Gehirn.
Mentale Fitness: Stark bleiben und geistig aktiv bleiben
Bild: iStock

Mentale Fitness: Was ist das eigentlich genau?

Im Prinzip geht es bei der mentalen Fitness darum, was das Gehirn täglich leistet. Meist wird die Fitness des Gehirns mit einem IQ-Test gemessen. Die mentale Fitness besteht allerdings aus mehreren Gehirnfunktionen: Intelligenz, Gedächtnis und Kreativität. Bewiesenermassen reduziert sich die mentale Fitness mit dem Alter deutlich, da das Gehirn weniger durchblutet und mit weniger Sauerstoff versorgt wird. Deshalb sollten diese drei Bereiche in jedem Alter gestärkt werden. Der Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit bedeutet auch, dass Erinnerungsvermögen, Konzentration, Gelassenheit, Problemlösungskompetenz und Kreativität auf hohem Niveau bleiben. Zwar ist es nicht möglich, den Alterungsprozess des Gehirns komplett aufzuhalten, mit ein paar Massnahmen lässt er sich jedoch verlangsamen. 

Warum wirkt sich das Alter auf die mentale Fitness aus?

Das Gehirn ist eine Meisterleistung der Evolution und eines unserer wichtigsten Organe. Ab einem Alter von 40 bis 50 Jahren büsst das Gehirn jedoch pro Jahrzehnt fünf Prozent an Masse ein. Darüber hinaus nimmt langsam auch die Vernetzung der verschiedenen Hirnareale ab. Insbesondere wirkt sich das fortschreitende Alter auf den Stirnlappen des Gehirns aus. Dort befinden sich genau jene Nervenzellen, die Worte und Zahlen verarbeiten und die Aufmerksamkeit regulieren. Durch die Verringerung der Vernetzungen werden Koordination sowie Reizweiterleitung schlechter und es dauert etwas länger Informationen zu verarbeiten. Der Hippocampus ist ein weiterer Teil des Gehirns, der mit steigendem Alter schrumpft. Dieser ist für die Erinnerung zuständig. Wenn die Nerven dort weniger werden, wird der Mensch auch vergesslicher. Zu den grossen Herausforderungen der Wissenschaft gehört es, herauszufinden, wie sich der Mensch am besten geistig fit halten kann. 

Wie lässt sich das Gehirn trainieren?

Ein einziges Patentrezept für mentale Fitness existiert bisher nicht. Es gibt jedoch mehrere Dinge und Wege, dazu beizutragen, die mentale Fitness auch im Alter bestmöglich zu erhalten. Abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigungen spielen dabei ebenso eine grosse Rolle wie Herausforderungen, die den Ausbau der neuronalen Verbindungen des Gehirns ankurbeln. Wird das Gehirn nicht abwechslungsreich gefordert, können Nervenzellen verkümmern. 

Tipps für eine bessere geistige Fitness

- Das Gehirn immer wieder auf unterschiedliche Weise fordern und fördern, damit alle Hirnareale aktiviert werden. 

- Gesunde und ausgewogene Ernährung: Die persönlichen Essgewohnheiten haben grossen Einfluss auf die Gehirnleistung, immerhin benötigt das Gehirn jede Menge Energie. 

- Körperliche Betätigung: Sport ist eine weitere Möglichkeit, um sich geistig fit zu halten. Besonders gut eignet sich dafür eine Kombination aus koordinativen Übungen und mässiger Anstrengungen. Ausserdem ist Senioren-Yoga eine hervorragende Wahl um das Gehirn zu trainieren. Egal, für welchen Sport Sie sich entscheiden, während der körperlichen Betätigung wird das Gehirn optimal mit Sauerstoff versorgt. 

- Öfter einmal etwas Neues lernen: Neue Hobbys wie eine Sprache lernen, ein Instrument lernen oder Rätsel lösen sind perfekt, um das Gehirn auf Trab zu halten. 

- Auf einen gesunden Schlaf achten: Dass die geistige Leistungsfähigkeit nach einer guten Nachtruhe besser ist, ist altbekannt. Rund sieben Stunden Schlaf pro Nacht sind empfehlenswert, der Schlafbedarf variiert jedoch von Person zu Person. 

- Soziale Kontakte pflegen: Wer regelmässig mit Familie und Freunden Kontakt hat, tut nicht nur etwas für seine psychische Gesundheit, sondern auch für die geistige Leistungsfähigkeit. Es ist einfach erklärt, warum das so ist: Bei jedem Kontakt mit anderen müssen neue Dinge gemerkt und die Aufmerksamkeit trainiert werden. Das Gehirn bleibt somit im Training. 

- Moderater Konsum von Alkohol und Kaffee: Bei Frauen wirkt ausserdem ein leichter bis moderater Konsum von Alkohol schützend auf das Gehirn. Frauen, die jede Woche bis zu drei Gläser Wein mit 0,2 Liter Inhalt oder bis zu 1,5 Liter Bier trinken, sind geistig fitter als Altersgenossinnen, die komplett auf Alkohol verzichten. Schützend auf das Gehirn wirkt sich bei Frauen über 65 auch der Konsum von mehr als drei Tassen Kaffee pro Tag aus. Schlecht für Männer: Bei ihnen konnten diese Effekte nicht festgestellt werden. Ein Trostpflaster bleibt jedoch, zumindest lassen Kaffee- und leichter bis moderater Alkoholkonsum das männliche Gehirn nicht schneller altern. 


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