Magersucht im Alter: Diese Dinge helfen

Essstörungen im fortgeschrittenen Alter sind ein nicht seltenes krankhaftes Phänomen in unserer Gesellschaft. Häufig bringen Menschen die Krankheit nur mit jungen Mädchen in Verbindung.
Magersucht im Alter: Diese Dinge helfen
(Bild iStock)

Allerdings besagen Studien, dass fast jede dritte Frau ab 40 Jahren davon betroffen ist. Wie können ältere Menschen besser mit der Krankheit umgehen? Das erfahren Sie in diesem Artikel. 

Was verstehen Experten unter einer Magersucht im Alter? 

Da eine Essstörung häufig mit der Pubertät von jungen Mädchen einhergeht, sprechen Wissenschaftler bereits ab dem 25. Lebensjahr von einer Spätanorexie. Auch hier sind überwiegend Frauen von der Krankheit betroffen. In den meisten Fällen ab ungefähr 50 Jahren ist die Anorexie häufig keine Neuerkrankung. Viele der Frauen waren bereits in jüngeren Jahren aufgrund einer Essstörung unter ärztlicher Obhut. Die Symptome sind grundsätzlich ähnlich: Die betroffene Person sieht sich selbst trotz ihres offensichtlichen Untergewichts als zu übergewichtig. Die Gedanken des Kranken kreisen ausnahmslos, um die Ernährung, das Gewicht und die eigene körperliche Wahrnehmung. Häufig versucht der Betroffene eine Gewichtsabnahme durch Erbrechen und das Weglassen von Nahrungsmitteln selbst radikal herbeizuführen. 

Gründe für eine Spätanorexie (Magersucht) 

Der Hauptgrund für den Ausbruch ist in den meisten Fällen ein Rückfall. Viele Frauen waren in jungen Jahren magersüchtig, haben nach der Pubertät ein gesundes Essverhalten entwickelt und verfallen, dann bedauerlicherweise nach vielen gesunden Jahren in alte krankhafte Muster zurück. Häufig sind einschneidende Ereignisse im mittleren Lebensabschnitt der Grund für den erneuten Ausbruch. Das kann zunehmender Stress am Arbeitsplatz, unaufgearbeitete Kindheitserfahrungen oder eine Partnerschaftstrennung sein. Der Verlust von Familienmitgliedern spielt ebenfalls eine grosse Rolle. Existenzängste können zusätzlich dazu beitragen, dass diese Krankheit immer wieder auftritt, auch wenn sie eigentlich als besiegt gilt. Während viele Frauen mit diesen Dingen zu kämpfen haben, setzt das medial verbreitete Schönheitsideal die Betroffenen zusätzlich unter Druck. In den Wechseljahren können Hormonschwankungen ebenfalls Einfluss auf das Essverhalten haben. Für viele Frauen ist ein dünner und schlanker Körper bis in die späten Jahre hinein sehr wichtig. Die Umsetzung gestaltet sich aufgrund des fortschreitenden körperlichen Verfalls allerdings als schwierig, sodass Frauen Probleme mit ihrer Selbstwahrnehmung bekommen können. 

Lösungsansätze

Da viele Frauen bei einschneidenden Ereignissen in ihrem Leben, dass Gefühl haben handlungs- und kontrollunfähig zu sein, ist der eigene Körper, die einzige Anlaufstelle, wo Kontrolle ausgeübt werden kann. In solchen Zeiten, ist das eigene soziale Umfeld extrem wichtig. Menschen zu denen eine enge Verbindung besteht, können dem Betroffenen helfen, sich selbst die Krankheit bewusst zu machen. Das eigene Realisieren der Krankheit hilft demjenigen aus der Spirale hinauszufinden und die Essstörung zu überwinden. Zusätzlich kann eine Ernährungs- und Psychotherapie helfen ein gesundes Essverhalten wieder zu etablieren. Seelische Ursachen wie Ängste, Depression oder Einsamkeit können so besser behandelt werden. Ist der Verlauf der Krankheit zu schwer, ist ein Aufenthalt in einer Klinik absolut empfehlenswert. Betroffene können sich hier mit anderen Patienten austauschen und therapeutische Unterstützung herhalten, sodass sie langsam wieder an das regelmässige Essen herangeführt werden. Grundsätzlich ist ein seelischer Rückzugsort oder Anker für gefährdete Menschen sehr hilfreich. Das können Freunde, Familie oder ein Hobby sein. Ein natürliches Stärken des Selbstbewusstseins hilft, dem Gefühl von Ohnmacht entgegenzutreten. Betroffene sollten versuchen sich nicht pausenlos mit Essen zu beschäftigen und den Fokus auf die schönen Aspekte des Lebens zu lenken. 

Fazit

Essstörungen im letzten Lebensabschnitt werden in unserer Gesellschaft häufig verschwiegen. Fördern Sie unbedingt die Kommunikation des Betroffenen, wenn Sie jemanden kennen der unter dieser Krankheit leidet. Viele Kranke leiden viele Jahre lang und tragen das Suchtverhalten als Bündel mit sich herum, weil Sie es nicht schaffen, sich jemanden zu öffnen.


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