Schwedens Schären
Lieber in den Norden: der EUROBUS-Chauffeur erzählt
«Meine liebste Reise ist immer die, auf der ich mich gerade befinde», sagt Urs. Aber ein bisschen schlägt sein Herz schon für den Norden, besonders für Skandinavien. Er erinnert sich: «Mit zwanzig bin ich in Chur in den Zug gestiegen und so weit gefahren, wie mich der Zug gebracht hat – das war Narvik, weit über dem Polarkreis. Damals war das noch richtig verrückt, so eine Reise zu machen.»
Die Abwechslung machts
Der Norden hat ihm immer gefallen. In Schweden faszinieren ihn die wunderbaren Landschaften und die vielen kleinen Inseln, von denen viele unbewohnt sind. Die Rundreise «Schwedens unbekannte Schären» wird vor allem von schwedenaffinen Reisenden gebucht. Nur während der Pandemie gab es da Ausnahmen, wo das Ziel nicht so eine Rolle spielte, erzählt Urs: «Die Leute wollten einfach nur weg». Begonnen hat Urs als Reisebus-Chauffeur bei Rottal, dann war er zehn Jahre lang Lokführer bei der SBB und daneben Teilzeit-Bus-Chauffeur. Schliesslich wechselte er in die IT und ist heute Engagement Manager bei Swisscom. Busgefahren ist er aber immer: Rundreisen sind seine Leidenschaft. Neben der Freude am Fahren ist es die Abwechslung, die diesen Beruf so speziell machen. «Jeden Tag sieht man etwas anderes», sagt Urs.
Für Schweden-Fans
Auf seiner Lieblingsreise werden unter anderem die Fischerdörfer der Westküste und die Stockholmer Schären angesteuert. Letztere bieten mit ihren rund 30'000 Inseln ein grossartiges Panorama. Zudem stehen Stadtführungen in Hamburg, Göteborg und Stockholm auf dem Reiseprogramm. Die Schären-Rundfahrt ist unter anderem, und zu einem grossen Teil, eine Schiffsrundfahrt. Urs erinnert sich an eine Tour, bei der auf einem Schiff ausschliesslich Meeresfrüchte serviert wurden – zum Glück hat der Koch auf Anfrage eine Alternative zubereitet, für die Gäste mit Allergien.
Mit Gelassenheit
Auf Reisen ist es von Vorteil, wenn man spontan reagieren kann, das musste Urs schon ein paar Mal erleben. Das schöne dabei ist, wenn man sieht, wie gelassen und verständnisvoll die Gäste auf unumgehbare Planänderungen reagieren. Grundsätzlich ist Urs als erste Ansprechperson für das Wohl der Reisegäste zuständig; Reiseleiter/-innen stossen punktuell zur Reisegruppe hinzu, zum Beispiel bei einer Stadtrundfahrt. Eine weitere Herausforderung ist der Verkehr in einigen Reisedestinationen. Die bei Bus-Chauffeuren besonders unbeliebte Stadt Rom hat Urs bis vor Kurzem gemieden. Dann hat sich ein Kollege die Zeit genommen, um mit ihm alle Schwierigkeiten, die vor Ort auftreten können, im Detail durchzugehen und ihm kostbare Tipps zu geben – seither ist auch Rom kein Problem. Mehr noch: «Jetzt reise ich sogar gerne dorthin», sagt Urs.