Liebe ohne Worte: die Magie nonverbaler Kommunikation

Dass Kommunikation nicht immer auf Worte angewiesen ist, ist bekannt. Aber kennen Sie alle Spielarten? Lesen Sie hier, was alles dazu gehören kann.
Liebe ohne Worte: die Magie nonverbaler Kommunikation
Liebe kennt Laute, die keine Worte sein müssen (Bild iStock)

Wenn Liebe Funken schlagen lässt, ohne dass dazu etwas formuliert werden müsste

Paare, die über eine besondere Chemie verfügen, oder einfach schon lange zusammen sind, um bis in die letzte Faser miteinander vertraut zu werden, "verstehen sich blind". Die Redewendung kündet von dem Phänomen, dass es keiner Worte mehr bedarf, um zu verstehen, was in dem anderen vorgeht oder was er wünscht. Obwohl es das auch bei Paaren gibt, die beieinander bleiben, obwohl sie sich von Herzen hassen, wollen wir auf die Variante von Paaren schauen, die diese nonverbale Verbindung und Vorsehung unter der Fahne der Liebe entwickelt und vervollkommnet hat. Anders als durch pure Gewöhnung und Nebeneinanderherleben kann man nämlich auch durch Erforschen jedes Winkels der Seele des Partners, im Bemühen ihn zu verstehen und zu zelebrieren, zu diesem Grad der Verbindung gelangen. In der braucht es dann keine Worte mehr, um sich mitzuteilen. 

Kommunikation über den guten Draht von Tag Eins an?

Übrigens kann es das auch schon ganz am Anfang einer Beziehung geben, ohne durch ein langes Ergründen des Anderen gegangen zu sein. Was ist es dann? Intuition? Wesensgleichheit nahe bei der Vollkommenheit? Oder Einbildung, 'wishful thinking' das die rosarote Brille aufsetzt? Nun, es ist nichts verkehrt daran, sich etwas zu wünschen. Etwas wie die völlige Verschmelzung, das Verstehen bis hin in den letzten Winkel der anderen Person - nunmehr Partner. Ob das dann auch tatsächlich wahr ist oder sich im Test der Zeit bewähren lässt, ist eine andere Frage. Doch lassen wir das beiseite und wenden uns der wortlosen Verständigung unter Liebenden zu. Wie läuft diese ab? Welche Mittel stehen ihr zur Verfügung? Wie verwahrt man sich gegen Missverständnisse? Ist diese Art zu kommunizieren immer wechselseitig oder gibt es auch so etwas wie ein 'einseitiges' wortloses Verstehen?

Liebe kennt Laute, die keine Worte sein müssen

Nonverbale Kommunikation bedeutet nicht, dass Sie keine Laute einsetzen könnten, um Signale zu setzen. Was können Seufzer, Stöhnen, Brummen, Gurren und Kichern nicht alles mitteilen! Aus Erfahrung wird ihr Partner die Geräusche zu deuten wissen, zumal sie mit Mimik begleitet werden. Das ist schon das zweite Feld der liebevollen Mitteilungswelt ohne Worte, das wir erwähnen sollten. Mimik und Grimassen. Der Mund ist wohl der Teamleader der Mimik, er kann sich nach oben zu einem Lächeln, nach unten zu einem Schmollen, und sogar Schräglagen für eine ironische Brechung verziehen. Und wird die Zunge dahinter sichtbar, teilt sie auch gleich etwas mit, was meist mit sinnlichen Botschaften zu tun hat, aber auch ein einfaches Herausstrecken als Necken und Provokation bedeuten kann. Von den Augen kennt man ähnliches Ausdeutungspotential, wenn sie auch nicht über die Akrobatik eines Mundes verfügen. Von ihnen heisst es sogar, sie seien "das Fenster zur Seele". Man kann sie kreisrund aufsperren oder zu Schlitzen verengen wie bei einer Katze. Sie können feucht werden oder gleich Tränen kullern lassen. Mit Blinzeln setzt man Signale, Zwinkern fordert zu Handlungen auf, die in keinem Wörterbuch zu stehen brauchen.

Gesten und Kommunikation mit vollem Körpereinsatz

Sie werden sich der Bedeutung von Händen, die schon in vielen lebhaften Gesprächen für das Gestikulieren eingesetzt werden, für nonverbale Mitteilungen bewusst sein. Zwar sind bestimmte Gesten kulturell bedingt und unterscheiden sich von einer Kultur zur anderen, aber wenn es erst einmal einen Konsens gibt, ist eine Fingerstellung, oder das, was eine Hand mit der anderen macht, mitunter recht eindeutig in der Aussage, bis hin zu Obszönitäten. Die Liebe mag solche Gesten, erlauben sie doch, sich Zeichen zu geben, die sonst niemand mitbekommt. Körpersprache endet nicht mit den Gesten durch Finger und Hände, bekanntlich kann der ganze Körper dafür eingesetzt werden. Schulterzucken, Anlehnen, Posieren, Brust Vorwölben, mit Haaren Spielen, den Kopf in den Nacken Werfen, Konturen Umschmeicheln - Sie kennen viele dieser Körpereinsätze und dürfen situationsabhängig ahnen, was jeweils damit gemeint sein könnte. Dazu beschränken sie sich nicht auf den eigenen Körper, sondern erlauben die Interaktion mit dem des Partners, vor allem natürlich durch Berührungen. Muss nicht mal Körperkontakt mit dem Partner bedeuten; es reicht schon, etwas zu tun, wobei der Partner zuschaut, um eine Botschaft hinüberzubringen. Und versteht er nicht gleich, kommt der Blickkontakt und die Mimik hinzu, um auf die Sprünge zu helfen. Bleibt zu hoffen, dass die Signale auch so verstanden werden, wie sie verstanden werden wollen. Sind nonverbale Mitteilungen bereits in einer Partnerschaft öfters praktiziert worden, und hat sich eine etablierte Gestik mit eigenem 'Quasi-Wortschatz' eingestellt, verringert sich die 'Fehlerquote' natürlich beträchtlich, denn man kann auf Erinnerung und Wiedererkennen aufbauen.


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