Garten-Kolumne
Lebensraum für Schmetterlinge
Dies meint unser Gartenexperte Hauenstein.
Zwischen Unkraut und Asthaufen
Ob «Unkrautecke» oder eine spät gemähte Magerwiese – einen idealen Lebensraum für Schmetterlinge bieten Gärten mit sonnigen und warmen Bereichen, die sich selbst überlassen werden können. Diverse Pflanzen sind Futterquelle für die Raupen, andere bieten dem Falter ihren Blütennektar an. Die tanzenden Schmetterlinge sind Grund genug, einige Ecken etwas «verwildern» zu lassen. Auch ein Asthaufen oder alte Bäume sind wertvoll. Verschiedene Schmetterlingsarten überwintern verpuppt oder als Ei in Baum- und Asthöhlen. Je vielfältiger die Lebensbereiche und je grösser die Pflanzenvielfalt, umso eher werden sich Schmetterlinge sowie weitere Insekten im Garten ansiedeln.
Kleine Raupe nimmersatt
Die meisten Schmetterlingsraupen sind wählerisch und benötigen spezielle Futterpflanzen. Um das Futter direkt vor der Nase zu haben, suchen Schmetterlinge die entsprechenden Pflanzen bereits für die Eiablage auf. Sind keine Futterpflanzen vorhanden, legen die Falter keine Eier ab. Bei falscher Ernährung wird ein Überleben für die Raupen unmöglich. Die Brennnessel (Urtica) ist eine geeignete Raupenfutterpflanze für die verschiedensten Schmetterlingsarten wie das Tagpfauenauge, den Distelfalter, den kleinen Fuchs, den Admiral und das Landkärtchen.
Nektarpflanzen für Schmetterlinge und Insekten
Nach der Verwandlung zum Schmetterling erleichtert sich die Nahrungssuche: Die einseitige Ernährung durch Futterpflanzen wird ersetzt durch den Nektar vieler Blüten. Neben Futterpflanzen für die Raupen sind also Nektarpflanzen für die Falter notwendig. Im Sommer blühen Disteln (Cardus, Cirsium Echinops, Eryngium) und der Dost (Origanum). Sie verbessern zusätzlich die Lebensgrundlage von zahlreichen anderen Insekten wie Schwebfliegen, Wildbienen und manchen Käferarten.