Kann man im Alter von 50+ in die Schweiz ziehen?

Sie wohnen im Ausland und spielen mit dem Gedanken umzuziehen und in die Schweiz auszuwandern? Damit sind Sie bei weitem nicht allein.
Viele denken auch im Alter an einen Umzug in die Schweiz.
Viele denken auch im Alter an einen Umzug in die Schweiz.

Atemberaubende Naturlandschaften, historische Städte, eine stabile Wirtschaft und hohe Lebensqualität sind nur einige der Qualitäten, die die Schweiz so attraktiv machen. In der Folge erfahren Sie, was speziell Auswanderer über 50 hier erwartet und welche Bedingungen für eine Aufenthaltsbewilligung erfüllt werden müssen.

Was macht die Schweiz zu einem guten Ziel für Auswanderer über 50?

Laut Statistik lebten Ende 2021 311.300 Deutsche in der Schweiz und knapp ein Drittel davon befindet sich im Rentenalter. Schenkt man dem globalen Index, den Natixis jährlich ermittelt, Glauben, handelt es sich dabei 2022 um das zweitbeste Land der Welt für Pensionisten. Doch was ist dafür ausschlaggebend?

Entscheidend dafür sind zum einen die vergleichsweise niedrige Inflationsrate, hohe Beschäftigungsquote und gemässigte Hypothekenzinsen. Zum anderen zeichnet die Schweiz ein umfassendes Gesundheitssystem, eine exzellente Infrastruktur und eine niedrige Umweltbelastung aus. Die Schweiz ist darüber hinaus besonders sicher, sie befindet sich im globalen Vergleich auf Platz 6 des Kriminalitätsindexes.

Für viele deutsche Auswanderer im fortschreitenden Alter hat die Schweiz auch den entscheidenden Vorteil, dass 65 % davon zum deutschsprachigen Raum gehören. Mögliche sprachlichen Hürden sind auf den Dialekt beschränkt und das Heimatland ist nur wenige Stunden Autofahrt entfernt. Gleichzeitig befinden sich viele der Wohnorte in unmittelbarer Nähe zu französischen und italienischen Regionen mit ihren kulinarischen und kulturellen Spezialitäten.

Es gibt also reichlich Gründe, die für einen Umzug in die Schweiz in die Schweiz im Alter von 50+ sprechen, aber wie sieht es mit den Voraussetzungen dafür aus?

Umzug in die Schweiz: Herausforderungen und Voraussetzungen

Staatsangehörige aus dem EU-/EFTA-Raum können sich bis zu drei Monate lang ohne weiteres in der Schweiz aufhalten. Danach muss eine Aufenthaltsbewilligung B beim Migrationsamt des jeweiligen Kantons angefragt werden.

Leben und Arbeiten in der Schweiz über 50

Für EU/EFTA-Bürger, die in der Schweiz arbeiten möchte, ist dafür neben einem gültigen Ausweis eine Bestätigung des Arbeitgebers in der Schweiz notwendig, dass eine Anstellung gegeben ist (z. B. Arbeitsvertrag). Darüber hinaus muss eine Schweizer Unfall- und Krankenversicherung abgeschlossen werden. Eine Ausnahme wird für Einwanderer über 55 gemacht, die in Deutschland privat versichert sind. Sie dürfen beim aktuellen Versicherungsanbieter bleiben.

In der Schweiz die Pension verbringen

Antragssteller, die in der Schweiz wohnen möchten, ohne dort zu arbeiten, müssen nachweislich über genügend finanzielle Mittel verfügen, um die Lebenskosten und ihrer Familie zu bestreiten – und die sind in der Schweiz im Durchschnitt doppelt so hoch wie in Deutschland. Mindestens 50.000 Franken in jährlichen Einnahmen oder das entsprechende Vermögen müssen nachgewiesen werden.

Drittstaatenangehörige – und dazu gehört seit Januar 2021 auch das Vereinigte Königreich – müssen für die Aufenthaltsbewilligung zusätzlich eine Beziehung zu dem Schweizer Ort nachweisen, an dem sie leben möchten. Zum Beispiel ein Verwandtschaftsverhältnis oder eine berufliche Verbindung in der Vergangenheit. Darüber hinaus dürfen sie während ihres Aufenthaltes weder im Ausland noch in der Schweiz einer Beschäftigung nachgehen, mit Ausnahme der Verwaltung des eigenen Vermögens.

Die Aufenthaltsbewilligung B wird meist auf fünf Jahre ausgestellt und kann dann, solange weiterhin alle Voraussetzungen gegeben sind, um fünf Jahre verlängert werden. Nach zehn Jahren besteht die Möglichkeit, die Staatsbürgerschaft zu beantragen.

Umzug und Schweizer Immobilien

Die relativ hohen durchschnittlichen Immobilienpreise in der Schweiz sind ein entscheidender Faktor für die Lebenskosten. Da die Schweizer jedoch bis zu drei Mal so viel verdienen wie die Deutschen, können sie sie bewältigen. Für Einwanderer können die Kosten allerdings eine finanzielle Herausforderung darstellen, die man evaluieren sollte, bevor man Umzugspläne schmieden kann.

Eine Immobilienbewertung von einer auf die Schweiz spezialisierte Online-Plattform kann dabei helfen, zu beurteilen, ob man das Budget für eine Immobilie in der gewünschten Region und Grösse aufbringen kann. Tatsächlich sind die Schweizer Mieten und Kaufpreise nämlich landesweit alles andere als einheitlich. Wer nicht unbedingt direkt in einer Grossstadt leben möchte, findet in den ländlichen Kantonen wesentlich günstigere Optionen. Während der Quadratmeter Haus in Zürich-Stadt im Schnitt 15.000 Franken kostet, bezahlt man dafür beispielsweise im Lugano nur um die 8.000 Franken und in kleineren Dörfern manchmal weniger als 2.000 Franken.

Fazit: Im Alter von 50+ in die Schweiz auswandern, geht das?

Als EU-Bürger haben Deutsche die Möglichkeit, in die Schweiz auszuwandern, um dort als Pensionist zu leben. Insofern die finanziellen Voraussetzungen dafür gegeben sind, in der Form von jährlichen Renteneinkommen oder als Vermögen, steht einem Umzug in die schöne Schweiz rechtlich nichts im Weg.


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