Intimität im Seniorenalter ist gut für das Gehirn

Im Alter intim aktiv zu bleiben, wirkt sich förderlich auf die Hirnfunktion aus, wie Forscher aus Grossbritannien herausgefunden haben.
Intimität im Seniorenalter ist gut für das Gehirn
Intimität ist gut für die Gehirnleistung.

Intimität in Paarbeziehungen sollte auch im Alter eine Priorität sein. Davon profitiert nicht zuletzt das Gehirn, wie Forscher der Universitäten Oxford und Coventry belegen konnten.

Es zeigte sich, dass Menschen über 50, die für ihr Alter überdurchschnittlich oft Sex haben, bei unterschiedlichen Tests besser abschneiden als Senioren, die seltener intim werden.

Insgesamt wurden für die Erhebung 73 Personen, 28 Männer und 45 Frauen, untersucht. Publiziert wurde die Studie im Fachblatt The Journals of Gerontology, Series B: Psychological and Social Sciences.

Die Teilnehmer wurden gebeten, eine Reihe von Fragen bezüglich ihres Wohlbefindens zu beantworten. Ausserdem mussten sie angeben, wie oft sie Sex haben.

In einem zweiten Schritt wurden verbale und visuell-räumliche Fähigkeiten getestet. Jene Studienteilnehmer, die sexuell am aktivsten waren, schnitten bei beiden Tests am besten ab.

Es konnte allerdings kein spezifischer Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Sex und den Bereichen Aufmerksamkeitsspanne, Erinnerungsleistung und Sprachkompetenz nachgewiesen werden.

Wegweisende Ergebnisse

Für Nele Demeyere, Co-Autorin der Studie und Professorin am Psychologieinstitut der Oxford University, sind die neuen Erkenntnisse dennoch wegweisend: "Diese Studie verfeinert Ergebnisse früherer Studien, die einen Zusammenhang zwischen sexueller Aktivität und kognitiver Gesundheit hergestellt haben."

Im Gegensatz zu grossangelegten, repräsentativen Studien liege das Potenzial der aktuellen Erhebung in der kleinen Grösse der Stichprobe. Dies liesse eine genauere Betrachtung des Einflusses auf die Kognition zu.

"Kleinere Studien erlauben es uns zu testen, welche Bereiche der Kognition betroffen sind", so Demeyere in einer Aussendung zur Studie. Unklar sei, ob die förderlichen Effekte auf die Hirnleistung durch soziale oder physische Komponenten, die beiden bei sexuellem Kontakt wesentlich sind, bedingt sind.

Weitere Untersuchungen seien daher notwendig, um die exakten Mechanismen hinten dem Phänomen zu prüfen.


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