Intimität hilft beim Einschlafen

Wer Einschlafprobleme hat, dem hilft ein aktives Liebesleben. Das legen die Ergebnisse einer Umfrage nahe. Zudem ist der Schlaf besser.
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Intimität am Abend ist die bessere Einschlafhilfe als eine warme Milch mit Honig (Bild: Fotolia)

Besonders Frauen profitieren dabei von dem Effekt - in gleich doppelter Hinsicht.

Man könnte natürlich glauben, die folgende Geschichten hätten ein paar besonders schlaue, absichtsvolle Männer geschrieben. Aber tatsächlich stützt die Wissenschaft die These:

Menschen mit Einschlafproblemen tun die verrücktesten Dinge, um sie in den Griff zu bekommen. Sie besprühen Kissen mit Schlafsprays, cremen mit Schlafbodylotions, schlafen auf Holzspänen (wirklich, haben wir alles selbst schon ausprobiert). Das geht aber auch spassiger, sagt der australische Schlafforscher Michele Lastella von der Central Queensland University.

Sein Rezept für schnelles Einschlafen und bessere Schlafqualität lautet: einfach mal Geschlechtsverkehr haben. Weil das, kurz vor dem Einschlafen, für einen entspannten Körper und - wichtiger vielleicht noch - Kopf sorge. Denn wer Geschlechtsverkehr habe, könne nicht gleichzeitig über die Probleme des Alltags grübeln, schreibt Lastella in einem Blogpost.

Dazu komme die biochemische Wirkung. Der Körper schüttet mehr "Kuschelhormon" Oxytocin und mehr Prolaktin (steht in Verbindung mit sexueller Befriedigung) aus, senkt zugleich die Produktion des "Stresshormons" Cortisol.

Schlaf selbst verführt wiederum zu mehr Intimität

Die Kombination sorgt für Entspannung, für eine kürzere Einschlafdauer. Frauen profitieren laut Lastella besonders von Einschlafsex, weil ihr Östrogenlevel steigt - was wiederum in Zusammenhang mit besseren REM-Phasen gebracht wird, jenen Schlafabschnitten, die die Gehirnaktivität verbessern sollen.

Soweit die Theorie, die Lastella mit einer Umfrage belegen will. Bislang hat der Wissenschaftler 460 Menschen, Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 70, mit einem Online-Formular befragt. Der Zwischenstand: "64 Prozent der weiblichen Befragten gaben an, dass sie besser schlafen, wenn sie vorher intim waren und einen Orgasmus hatten. Bei den Männern sind es 61 Prozent, die das berichten."

Sex UND einen Orgasmus, das ist wohl der Haken daran: Denn Frauen kommen beim Sex seltener als Männer, dazu gibt es viele Studien (und unterschiedliche Zahlen), sogar einen eigenen Fachbegriff: "Orgasm Gap". Dafür hat Lastella auch keine Lösung.

Aber zumindest eine Anregung: einfach trotzdem Geschlechtsverkehr haben. Denn offenbar verbessert Intimität bei Frauen nicht nur den Schlaf - sondern auch der Schlaf die Lust auf Intimität. Je länger Frauen schlafen, desto höher war laut einer US-Studie nämlich die Wahrscheinlichkeit, dass sie am kommenden Tag mit ihrem Partner intim würden.


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