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Inkontinenz: warum Reden hilft

Eigentlich sind es nur ein paar Tröpfchen Urin. Und doch ist plötzlich alles anders. Das Problem: Keiner spricht gerne darüber.
Inkontinenz: warum Reden hilft
Zwei Frauen im Gespräch (Bild Molicare)

Der wichtigste Schritt ist trotzdem, es nicht für sich zu behalten, sondern darüber zu reden. Egal ob mit Freunden, Ihrem Partner oder Arzt.

Allein in der Schweiz leiden offiziell über 500'000 Menschen an Blasenschwäche. Das ist nicht weniger jeder 16. Einwohner. Die Dunkelziffer liegt jedoch nach aktuellen Schätzungen weit höher und ist sogar grösser als bei jeder anderen Krankheit. Die Deutsche Kontinenzgesellschaft geht davon aus, dass sich allein aus Angst vor dem Gespräch über 60% der Betroffenen nicht zum Arzt trauen. Und das, obwohl Blasenschwäche und Inkontinenz in 80% der Fälle linderbar und in bis zu 50% der Fälle allein durch richtiges Training und kleine Veränderungen im Alltag heilbar ist.

Reden ist der erste Schritt

Niemand redet gerne über Inkontinenz. Der Grund dafür liegt nicht nur in unserem angeborenen Schamgefühl, sondern ist zutiefst in unserer Kultur und Erziehung verankert. Denn was aus unserem Körper kommt, gehört in den meisten Familien hinter verschlossene Türen. Doch wenn es um die eigene Gesundheit und Lebensqualität geht, sind solche Tabus fehl am Platz. Besser also, Sie brechen Ihr ganz persönliches Tabu lieber heute als morgen und sprechen einfach mal mit jemand darüber, dem Sie vertrauen und bei dem Ihnen auch schwierige Themen einfach von der Zunge gehen. Denn egal, ob es Ihr Partner, ein alter Kollege oder Ihre beste Freundin ist: Sobald Sie lernen, anderen Ihr Problem anvertrauen, ist der erste wichtige Schritt bereits getan.

Der Schritt zum Arztgespräch

Noch wichtiger ist zumindest aus medizinischer Sicht jedoch der zeitnahe zweite Schritt: ein Gespräch mit dem Arzt. Je nachdem, wie Sie versichert sind, kann dies Ihr vertrauter Hausarzt sein oder der entsprechende Facharzt sein. Aber keine Angst: Sollten Sie den entsprechenden Facharzt bis jetzt noch nicht persönlich kennen, besteht ebenso kein Grund zur Sorge. Denn als Facharzt ist er wie jeder andere Arzt auch zu 100% an seine medizinische Schweigepflicht gebunden. Und was noch wichtiger ist: Als Experte hat er aus zahlreichen Patientengesprächen zum gleichen Thema auch die nötige Erfahrung im achtsamen Umgang damit.

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