UMKEHRHYPOTHEK
Ihre Immobilie als Rentenvorsorge
Herr und Frau Schweizer werden immer älter. Und reicher. Zumindest auf dem Papier: Immer mehr pensionierte Schweizerinnen und Schweizer besitzen zwar wertvolle Immobilien, die sie fast oder sogar ganz abbezahlt haben, können aber von ihrer AHV- und BVG-Rente mehr schlecht als recht leben. Wenn sie bei Banken vorsprechen und ihre Hypotheken aufstocken wollen, winken die in der Regel ab, weil die Einkünfte der klassischen Tragbarkeitsrechnung nicht genügen. Hypothekarzinsen, Amortisationen und Unterhaltskosten dürfen höchstens einen Drittel der Einkünfte ausmachen.
Die Tragbarkeit ist für Rentner ein Problem
Gerechnet wird mit einem Hypothekarzins von 5 Prozent, um auf Nummer sicher zu gehen, und Unterhaltskosten von 1 Prozent des Verkehrswertes. Beispiel: Ein Ehepaar besitzt ein Einfamilienhaus mit einem Verkehrswert von 800’000 Franken und hat die Hypothek abbezahlt. Jetzt wollen sie, beide 70, ihre Hypothek wieder auf 400'000 Franken aufstocken. Dafür bräuchte das Ehepaar Einkünfte von 84'000 Franken im Jahr oder 7'000 Franken im Monat, ohne Amortisation – mehr, als die meisten Rentner zur Verfügung haben.
Doch es gibt eine Alternative, die sogenannte Immobilienrente oder Umkehrhypothek. Die Hypothek auf das fast oder ganz abbezahlte Eigenheim wird erneut aufgestockt. Mit dem neuen Kapital werden alle Hypothekarzinsen für die nächsten 10 bis 15 Jahre im Voraus bezahlt, mit dem restlichen Kapital die Lebenshaltungskosten. Beispiel: das Ehepaar nimmt wieder eine Hypothek über 400'000 Franken mit einer festen Laufzeit von 15 Jahren auf, die mit 2,5 Prozent verzinst wird.
Ein Teil für die Zinsen, ein Teil für das Leben
Sie zahlen sofort 150'000 Franken Hypothekarzinsen für die ganze Laufzeit und erhalten 250'000 Franken Kapital ausbezahlt. So bessern sie ihre Rente um 1'400 Franken im Monat plus Zinsertrag auf. Steuerlich ist das Ganze interessant: Die von der Bank ausbezahlte Rente ist steuerfrei, weil es sich um einen Kapitalverzehr handelt.
In der Schweiz bieten erst einige wenige Institute Immobilienrenten an, unter anderem HEV Schweiz, Raiffeisen und VZ VermögensZentrum. Wichtig ist auf alle Fälle eine professionelle und ganzheitliche Beratung, weil unterschiedliche Aspekte (Hypothek, Zinsen und Langlebigkeit) beachtet werden müssen. Ausserdem sind die Ansprüche der Institute hoch: Das Eigenheim sollte einen Verkehrswert von mindestens 800'000 bis 1 Million Franken haben, höchstens mit 20 Prozent belehnt sein, nicht mehr als mit 50 bis 60 Prozent belehnt werden und gut unterhalten sein.
Quelle: www.hausinfo.ch
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