Krebsberatung
Bei Krebsdiagnose früh Rat holen
Besonders, wenn es darum geht, den Lebensalltag mit Krebs zu meistern, ist der Zeitfaktor oft entscheidend. Doch häufig holen sich Betroffene gerade hierbei erst spät Unterstützung. Mit teils gravierenden Folgen.
Frau T. ist alleinerziehende Mutter von zwei Kleinkindern. Sie hat Lungenkrebs und muss sich verschiedener Therapien unterziehen. Neben existentiellen Nöten bedrücken sie zu Hause immer grössere organisatorische Probleme, die es ihr verunmöglichen, sich auf ihre Genesung zu konzentrieren. Besonders die Betreuungssituation ihrer Kinder bereitet ihr erheblich Sorgen. Viel zu lange wartet sie, bis sie sich überwindet, Hilfe von aussen anzunehmen. Als sie sich schliesslich an das Krebsliga Zürich-Team der «Persönlichen Beratung & Unterstützung» wendet, ist sie an der Grenze der absoluten Erschöpfung. Die Sozialarbeiterin zeigt der Klientin auf, dass es Möglichkeiten gibt, ihr unter die Arme zu greifen und erarbeitet mit ihr gemeinsam einen sinnvollen Betreuungsplan. Zudem klärt sie entsprechende Finanzierungsoptionen ab, um auch hierbei zu entlasten. Die so gewonnene Zeit und finanzielle Entspannung bringt endlich Ruhe in die familiäre Situation und tut den Kindern und der erkrankten Mutter gut.
Entlasten und Ängste abbauen
Menschen, die die krankheitsbedingte Überforderung in die Knie zwingt, erleben die vier Beraterinnen des Krebsliga Zürich täglich. «Es ist nie zu spät, sich Rat und Hilfe zu holen», sagt Abteilungsleiterin «Persönliche Beratung & Unterstützung» Elisabeth Kotrba. «Im Interesse der Krebsbetroffenen wäre es gut, wenn sie sich möglichst früh bei uns melden», sagt sie. Denn: «Selbst wenn unmittelbar gar nichts Konkretes unternommen werden muss, können wir die individuelle Situation beleuchtet und sehen, welche Schritte in nächster Zeit anstehen.»
Meldefristen nicht versäumen
Frau B. ist 42 Jahre alt und hat vor einem Jahr die Diagnose Brustkrebs erhalten. Erst heute sucht sie die Krebsliga Zürich auf, da sie nach wie vor arbeitsunfähig ist. Unsere Beraterin unterstützt sie nun bei der IV-Anmeldung. Diese hätte Frau B bei anhaltender Arbeitsunfähigkeit bereits ein halbes Jahr früher, also schon sechs Monate nach der Diagnose, einreichen können. Durch die verspätete Anmeldung wird nun der Beginn des Leistungsanspruchs unnötigerweise verzögert.
Den Arbeitsplatz erhalten
Herr G. ist 30 Jahre alt und leidet unter einem aggressiven Tumor. Er arbeitet in einem Call Center und steht unter erheblichem Leistungsdruck. Die Chemotherapie, der er sich unterziehen muss, ermüdet ihn sehr und beeinträchtigt seine Leistungsfähigkeit. Eine der grössten Ängste des jungen Mannes ist es, die Arbeitsstelle zu verlieren. Sein Chef zeigt wenig Verständnis für die Situation des Mitarbeiters und stellt ihn mehr als einmal vor der gesamten Belegschaft bloss, weil er die vereinbarten Leistungsziele nicht erreicht hat.
Herr G. wendet sich bereits kurz nach der Diagnose an die Krebsliga Zürich. Die Sozialarbeiterin meldet ihn umgehend bei der IV an. Gemeinsam mit der Krebsliga Zürich veranlasst diese Massnahmen wie beispielsweise ein Arbeitsplatzcoaching, in dessen Rahmen sowohl der Arbeitgeber wie auch der Arbeitnehmer begleitet werden und die den Verbleib von Herrn G. in der Firma ermöglichen sollen. Hätte er sich später auf der Beratungsstelle gemeldet, hätte er im schlimmsten Fall seine Arbeitsstelle verloren.
Die Krebsliga Zürich berät Krebsbetroffene umfassend
Beispiele wie diese zeigen, die Frage nach der Zeit spielt nicht nur im Rahmen der Diagnose und Behandlung einer Krebserkrankung eine Rolle. Sie hat auch Gewicht, wenn es um das konkrete Leben mit Krebs geht.
Seit 60 Jahren berät die Krebsliga Zürich von Krebs betroffene Menschen. Diese persönliche Beratung und Unterstützung kann bei konkreten Anliegen helfen oder dabei unterstützen herauszufinden, was Sie als Betroffene in der aktuellen Lebenssituation am dringendsten benötigen.
www.krebsligazuerich.ch