Naturerlebnis am Wasser
Flusswandern: Abenteuer entlang versteckter Pfade

Flusswandern: Vielseitige Kontemplation, mit Fitness - Mehr als der Begriff zunächst erahnen lässt
Klar, mit Flusswandern ist ein Wandern gemeint, dass sich am Lauf eines Flusses orientiert. Das ist zunächst mal ein geografischer Bezug, aber man muss sich nicht darauf beschränken, sklavisch am Ufer entlangzulaufen und sich vom Geplätscher besänftigen zu lassen. Vielmehr sollte die ganze Landschaft, deren Mittelpunkt der Fluss ist, wahrgenommen und kontempliert werden. Der Fluss hat sie seit Jahrhunderten geprägt und einzigartig werden lassen. Manchmal hat er auch einiges über sich ergehen lassen müssen, wie etwa der Rhein, der Begradigungen erfahren hat, um die Schifffahrt zu erleichtern. Aber selbst das sorgte für unverwechselbare Eigenheiten, nämlich Altrheinarme, die heute Seen sind, seitdem Menschen sie vom Flusslauf abgetrennt hatten. Solche finden Sie zum Beispiel in der Vorderpfalz, zwischen Speyer und Ludwigshafen. In Brandenburg und Ostsachsen sieht es schon ganz anders aus, mit den Auwald-Landschaften der Neisse und der Spree, die mit so vielen Nebenarmen eher an eine Erkundung per Kanus oder Hausboot denken lässt, als an ein Begleiten mit festen Wanderschuhen. Aber natürlich gibt es dort genug Wanderwege für diejenigen, die lieber festen Boden unter den Sohlen spüren. Auch mal um einen der vielen Seen herum.
Flusswandern führt zu den Zeugen vergangener Nutzungsarten
Flüsse waren immer auch Verkehrswege, die leichter zu nutzen sind als Strassen an Land, weshalb sich so viele Siedlungen an Flüssen finden. Flüsse; das sind Transportmöglichkeiten, Fischfang und sie boten auch Sicherheit, wenigstens zu einer Seite. Manche Burg bewacht einen Flusslauf, wo es Zölle einzufordern gab. So finden Sie also Baudenkmäler aus allen Epochen an Flüssen, dazu standen hier Industrien, die mit Wasserkraft betrieben wurden, vor allem natürlich Mühlwerke. So sie noch als Museumsanlagen laufen, sind sie beeindruckende Denkmäler der frühen Industrialisierung, mit den Hammerwerken, die neben anderen frühen Maschinen davon angetrieben werden konnten. Wenn Sie neben Flusswandern auch das Wandern entlang Bächen in Betracht ziehen, könnten Ihnen dort ebenfalls solche Eindrücke begegnen. Die Übergänge von Bachläufen zu kleinen Flüssen sind schliesslich 'fliessend'. In höheren Lagen finden Sie ohnehin eher Bäche als Flüsse, wem also der Sinn eher nach Bergwanderung steht, dem sollten Wanderwege entlang Bachläufen das Naturerlebnis bieten, das andere talwärts bei ausgewachsenen Flüssen finden. Es ist auch leichter, an einem Bach auf die andere Seite zu wechseln, als entlang eines Flusses auf eine Brücke oder einen Fährbetrieb zu hoffen.
Manche schwören auf die beruhigende Wirkung des Anblicks von Schifffahrt
Auf schiffbaren Flüssen bewundern Sie derweilen nicht nur Natur, sondern können sich Boote und Schiffe bis hin zu grossen Frachtkähnen anschauen, die sich flussaufwärts kämpfen oder flussabwärts mittreiben. Sie könnten auch Gelegenheit finden, sich selbst gelegentlich auf das Wasser zu begeben, entweder auf einem Ausflugsschiff, einem schwimmenden Restaurant oder indem Sie eine Bootstour mieten. Das hängt natürlich vom Fluss ab und wo Sie sich gerade befinden. Touristisch sind die Ufer nicht alle gleich erschlossen. Zum Beispiel an der Elbe, dort werden Sie in der warmen Jahreszeit wohl von allem etwas an Dresdner Ufern finden. Ruhiger geht es hingegen zu an Flussabschnitten, die spärlicher besiedelt sind. Oft wird sich ein Fahrradweg finden, der dem Ufer folgt, und der Ihnen für Wanderungen dienen kann, wenn es sonst nichts gibt, was Ihnen den Gang ins Gestrüpp oder sumpfige Wiesen am Ufer ersparen könnte. Sollten Ihnen tatsächlich Radfahrer begegnen, so kann man einander bequem ausweichen. An den bedeutenden Highlights wird dagegen schon vor Jahrzehnten jemand daran gedacht haben, den Tourismus zu fördern, indem man Wege dafür anlegt.
Flusswandern ist eine geruhsame Sache und sollte nicht forciert betrieben werden
Es verlangt niemand, dass Sie den ganzen Fluss abwandern müssen. Sie suchen sich ein Teilstück heraus, das aufgrund des touristischen Werbematerials und vielleicht gefundenen Bildern die schönste Kulisse für ein paar Stunden Aktivität verspricht. Wenn nicht mit dem Auto angereist, könnte man ja mit dem Zug in ein Städtchen fahren, von dort los wandern, und in einem anderen Städtchen weiter unten am Flusslauf wieder den Zug nach Hause nehmen. Richtig episch lange Flüsse wie die Donau könnte man sich über Jahre hinweg etappenweise widmen. Wenn Sie es bis zur Mündung ins Schwarze Meer schaffen, dürften Sie eine umfängliche Dokumentation zusammengetragen haben, wenn Sie über jeden Abschnitt in Wort und Bild Erinnerungen sammeln. Dank des heutigen Standes der Technik brauchen Sie nicht besorgt zu sein, unterwegs bei gesundheitlichen Beschwerden hilflos am Wegesrand zu bleiben, denn mit dem Smartphone in der Tasche sind Sie jederzeit in der Lage, einen Notruf abzusetzen, und durch Ihr Signal ortbar. Es könnte schon eingesetzt werden, um einen Abholort am Ende der Etappe mit einem autofahrenden Helfer zu vereinbaren.
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