Die Pflege zu Hause als Alter-native zum Seniorenheim

Daheim ist der Himmel blauer – besagt ein altes deutsches Sprichwort. Vor allem für Senioren werden die eigenen vier Wände im Alter immer wichtiger.
Die Pflege in den eigenen vier Wänden kann eine gute Alternative sein.
Die Pflege in den eigenen vier Wänden kann eine gute Alternative sein. - (Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

Umfragen zeigen deutlich, dass die Mehrheit so lange wie möglich im eigenen Heim leben will – der Umzug in ein Alters- oder Pflegeheim wird als deutlicher Einschnitt in das selbstständige Leben wahrgenommen.

Doch was tun, wenn das Leben in der eigenen Wohnung, dem Haus oder gar Hof altersbedingt nicht mehr allein zu bewältigen ist? Ambulante Pflegedienste übernehmen zwar die medizinische Betreuung und gewährleisten Hilfe durch regelmässige Besuche. Doch wer hilft bei all den anderen Dingen?

Eine sogenannte 24-Stunden-Pflege kann hier die passende Lösung sein. Sie lebt mit dem Senior zusammen, bietet eine Grundpflege und ist Haushaltshilfe zugleich. Solche Pflegefachkräfte finden sich unter anderem bei Agenturen und professionellen 24-Stunden-Pflegedienstleistern, die in den meisten Fällen verschiedene Optionen der 24 Stunden Pflege anbieten, die sich in unterschiedlichen Leistungsmerkmalen unterscheiden.

Hilfe in vielen Lebenslagen: Wer von einer 24-Stunden-Pflege profitieren kann

Wer im Alter nicht mehr alle Aufgaben zu Hause allein bewältigen kann, braucht Hilfe. Dies kann eine sogenannte 24-Stunden-Pflegekraft gewährleisten. Sie ist sowohl für Senioren geeignet, die Pflege und Unterstützung im Haushalt benötigen, aber auch Menschen mit Behinderungen können von der persönlichen Assistenz profitieren.

Bei der Betreuung der Patienten gibt es verschiedene Optionen der 24-Stunden-Pflege, die sich in der Intensität der Betreuung unterscheiden. Der Betreuungsdienstleister Humanis aus Karlsruhe bietet hierzu vier verschiedene Leistungspakete an. Die Übergangspflege ist eine 24-Stunden-Betreuung für einen gewissen Zeitraum in den eigenen vier Wänden – beispielsweise nach einem Unfall. Auch für bettlägerige Patienten und beeinträchtige Personen, die Hilfe bei Hygiene und Nahrungsaufnahme benötigen, ist sie eine Option. Nicht zuletzt kann die 24-Stunden-Pflegekraft als Urlaubsvertretung dienen, wenn die eigentliche Pflegeperson einmal ausfällt. In diesem Fall spricht man von Verhinderungspflege. Beim Pflege-Sharing unterstützt eine 24 Stunden Pflegekraft den pflegenden Angehörigen bei der Pflege des Patienten. Eine der am häufigsten verschwendeten Leistungen ist die Pflege zu Hause. Hierbei wohnt die Betreuungskraft für einen unbestimmten Zeitraum bei der zu pflegenden Person im Haushalt und kümmert sich um deren Pflege und weitere Anliegen.

Hilfe im Alter: Wenn die Kraft nachlässt

Es gibt zahlreiche Gründe, warum jemand nicht mehr für sich allein sorgen kann. Ganz oben stehen dabei Altersschwäche. Mit den Jahren sinkt die Kraft und Mobilität, so manchem Senior fällt es schwer, dann noch für sich allein zu sorgen. Doch das ist längst kein Grund, in ein Seniorenheim ziehen zu müssen. Die 24-Stunden-Pflege bietet hier die Möglichkeit, weiter das selbstbestimmte Leben in den eigenen vier Wänden geniessen zu können.

Hilfe bei Krankheit: Wenn die Gesundheit nachlässt

Neben Altersschwäche können auch Krankheiten dafür verantwortlich sein, dass Menschen eine umfassende Betreuung benötigen. Alzheimer und Demenz häufen sich im Alter, die Sicherheit im eigenen Heim ist nicht mehr vollständig gegeben. Viele 24-Stunden-Pflegekräfte sind auf eine Demenzbetreuung spezialisiert. Im Gegensatz zum Altersheim können sie auch besser individuell auf die betreute Person eingehen und vorhandene Fähigkeiten weiter fördern.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, einen Pflegedienstleister zu suchen, der viel Wert auf qualifizierte Mitarbeiter legt. Dazu der Geschäftsführer Adriano Pierobon des Humanis Pflege- und Betreuungsdienstes für pflegebedürftige Personen GmbH. „Unsere Mitarbeiter werden nach hohen Qualitätsstandards ausgewählt. Zudem erhält unser Personal regelmässig Weiter- und Fortbildungen, um auf dem neusten Stand der Pflegeforschung und Entwicklung zu sein. Dementsprechend können wir sie auch gezielt einsetzen und somit dem pflegebedürftigen Klienten die entsprechende Betreuung zukommen zu lassen.“

Auch ein Schlaganfall oder eine Krebserkrankung kann das Leben von heute auf morgen verändern und Hilfe notwendig machen. Patienten mit Herzleiden können ebenfalls nicht mehr vollständig eigenständig im Alltag sein. Ebenso ist die 24-Stunden-Pflege für die Rehabilitation zu Hause geeignet. Aber auch punktuell kann sie agieren, wenn eine gesundheitliche Krisensituation auftritt. Es müssen nicht immer die chronischen Krankheiten sein, die eine pflegerische Unterstützung notwendig machen.

Vom Kochen bis Familienbesuch: Das leistet die 24-Stunden-Pflege

Aber was leistet die 24-Stunden-Pflege nun genau? Sie bieten die sogenannte Grundpflege, das bedeutet Hilfe bei Hygienevorgängen wie Duschen, Zahnpflege oder Toilettengang. Die Betreuerin hilft beim An- und Ausziehen, kocht aber auch Speisen und hilft beim Essen, wenn dies gewünscht ist. Waschen und Bügeln, Putzen von Wohnung und Haus sowie die Versorgung von Pflanzen und Tieren übernimmt sie ebenfalls entweder vollständig oder greift lediglich unterstützend unter die Arme. Denn die Aktivierung und Erhaltung der vorhandenen Fähigkeiten stehen bei der 24-Stunden-Pflege im Vordergrund.

Kurzum: Eine 24-Stunden-Pflegekraft hilft bei den alltäglichen Dingen. Die medizinische Pflege (wie beispielsweise Blutdruckmessen, Spritzen setzen und Co) gehören jedoch nicht in ihren Arbeitsbereich. Sollte dies notwendig sein, braucht es zusätzlich einen ambulanten Pflegedienst. Dafür ist solch eine Pflegekraft auch der ideale Partner für Gespräche, Gesellschaftsspiele, die Begleitung auf Spaziergängen und der Organisator für Familien- und Arztbesuche.

Nicht nur zu Besuch, aber auch nicht rund um die Uhr

Oft sorgt die Bezeichnung „24-Stunden-Pflege“ für ein Missverständnis. Denn die Betreuungskräfte sind keineswegs rund um die Uhr im Einsatz. Auch für sie gilt das Arbeitszeitgesetz, das maximal 48 Stunden pro Woche vorsieht. Freizeit ist ein fester Bestandteil solch eines Arbeitsverhältnisses.

Mit einer Betreuungskraft können feste Ruhephasen, aber auch Bereitschaftszeiten vertraglich festgehalten werden. Sollte tatsächlich eine Betreuung rund um die Uhr notwendig sein, können externe Nacht- und Tagespflege zusätzlich Zeiten abdecken.

Der grosse Unterschied zu Pflegediensten ist jedoch der Einzug der 24-Stunden-Pflegekraft in den betroffenen Haushalt. Die helfende Hand wohnt mit dem Senior in Wohnung oder Haus. Für sie sollte ein eigenes Zimmer zur Verfügung stehen, in dem sie sich in ihre Privatsphäre zurückziehen kann. Badezimmer und Küche werden uneingeschränkt mitgenutzt, Kost und Logis sind inbegriffen. Auch die Nutzung eines vorhandenen Autos für wichtige Besorgungen, Verwendung der im Haushalt vorhandenen Technik (Internet, Telefon) und Arbeitsmittel wie Wischmopp, Staubsauger und Co zeichnen eine 24-Stunden-Pflegekraft aus.

Die Pflegekraft kommt eben nicht nur zu Besuch – sie lebt mit dem zu pflegenden Menschen!

Viele die jetzt denken, dass Sie sich diesen Service nicht leisten können, sollten bei der Pflegekasse einmal nachfragen welche Dienstleister unterstützt werden. Beispielsweise ist Humanis Vertragspartner aller Pflegekassen und die Dienstleistung kann als Pflegesachleistung abgerechnet werden. Die Pflege zu Hause muss auch nicht zwangsläufig mit höheren Kosten verbunden sein. Hier ist es sehr wichtig, sich unterschiedliche Angebote einzuholen und sich beraten zu lassen.

Freundschaft nicht ausgeschlossen: 24-Stunden bedeuten ein enges Verhältnis

Umso wichtiger ist es bei solch einer Betreuung, dass auch das menschliche Verhältnis zwischen Pfleger und Betreuten stimmt. Viele Agenturen und Pflegedienste bieten im Vorfeld zumindest telefonischen Kontakt an und/oder machen mehrere Vorschläge einer geeigneten Betreuungskraft. Durch die individuelle und sorgfältig durchgeführte Vermittlung entsteht oft schnell ein freundschaftliches Verhältnis. Manche Agenturen bieten auch ein Rotationsmodell mit zwei oder drei Pflegekräften, die sich abwechseln.

Sollte es dennoch Probleme mit der Pflegekraft geben oder es gar menschlich nicht passen, kann der Betroffene sich jederzeit bei der Vermittlung melden und auf Hilfe und Änderung hoffen.

Fazit: 24-Stunden-Pflege ist eine sehr individuelle und persönliche Betreuung.

Wer sich für eine 24-Stunden-Pflegekraft entscheidet, kann oft länger in den eigenen vier Wänden leben. Das bewahrt vor allem die Selbstständigkeit im Alter. Doch gleichzeitig geben Senioren ein wenig ihrer Privatsphäre auf – denn die Pflegekraft zieht eben mit ins Heim ein. Der Vorteil: Die Haushaltsversorgung wird gewährleistet, die Hilfe beim Alltäglichen ist zum Greifen nah. Der Senior muss sich in seinen Gewohnheiten nicht umstellen. Und: Neben der Betreuung wird meist auch Gesellschaft gewonnen, ob beim abendlichen Kartenspiel oder dem nachmittäglichen Spaziergang. Nicht selten entstehen Freundschaften, die vor allem im Alter eine Wohltat sind!


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