Krankheit
Demenz: Herausforderung für Angehörige
Von Anfang an liebevoll mit dementen Personen umgehen
Es gibt eine Vielzahl von Anzeichen, die auf eine beginnende Demenzerkrankung eines älter werdenden Menschen hinweisen können. Eine Zahnpastatube im Kühlschrank, ein Pullover im Regal oder auch ein Schuh im Bett sorgen im ersten Moment für Staunen und leider oft auch für eine ärgerliche Bemerkung. Genau an dieser Stelle machen viele Angehörige von Seniorinnen und Senioren ihren ersten unbewussten Fehler. Seltsames Verhalten oder offensichtliche Vergesslichkeit sollten immer mit viel Geduld und einer liebevollen Reaktion bedacht werden. Schliesslich sieht die Realität für die älteren Personen, die dement werden, ganz anders aus. Ein Senior, der seine Zahnpasta in das Gefrierfach legt, hält seine Handlung für richtig. Insbesondere zu Beginn von wiederkehrenden Gedächtnislücken kann eine liebevolle Unterstützung durch die geduldige Erläuterung des "Normalen" helfen, dass der Pensionär seine Umwelt bewusster wahrnimmt. Mit viel Geduld gelingt Ihnen in einigen Fällen das Verzögern der Weiterentwicklung der altersbedingten Demenzerkrankung.
Routine im Alltag für mehr Selbständigkeit bei Demenz
Ein routinemässiger Ablauf des Tages vom Aufstehen über die Mahlzeiten und die Freizeitbeschäftigung bis zum Einschlafen am Abend hilft wie das Aufbringen von viel Geduld, die aus Sicht der jüngeren Generation "Fehler" der dementen Person zu verringern. Jeder Handgriff, der wieder und wieder zu einem festen Zeitpunkt wie zum Beispiel beim Frühstück oder beim Spaziergang am Nachmittag erfolgt, wird den älteren Personen zur Selbstverständlichkeit. Wenn Sie Ihren dementen Patienten mit kleinen Aufgaben an Ihrem eigenen Tagesablauf teilhaben lassen, fühlt er sich wichtig. Er gehört wie früher zum ganz normalen Leben dazu. Unter anderem können Personen mit Gedächtnisproblemen bei leichten Arbeiten wie
- Blumen giessen
- Handtücher zusammenlegen
- Tisch decken
helfen. Selbstverständlich sollten dieser Tätigkeiten immer unter Aufsicht ausgeführt werden.
Schöne Erinnerungen zur Verbesserung der Gedächtnisleistung bei Demenz
Im Unterbewusstsein sind schöne Erlebnisse und wichtige prägende Geschehnisse abgespeichert. Daher nehmen ältere Menschen, die sich Fotos aus früheren Tagen anschauen, ihre Umwelt bewusster wahr. Sie haben Freude an den Erinnerungen, die die alten Zeiten aufleben lassen. Heutzutage gibt es auch schon viele Videos, die auf Geburtstagen, zu Weihnachten und im Urlaub gemacht wurden. Diese Videos rufen angenehme Gefühle hervor, die Mut zum aktuellen Leben im Alltag machen. Insgesamt sollten Sie auf viele angenehme Erlebnisse für Ihre demente Seniorin oder Ihren dementen Senior achten, denn gute Laune sorgt wie bei Schulkindern für einen hohen Lerneffekt. Schliesslich können auch demente Personen mit viel Unterstützung wieder lernen, sich besser zu erinnern und den Alltag wieder selbständiger zu bewältigen. Daher können Sie mit Ihren älter werdenden Mitbewohnern auch singen und malen. Jede kreative Tätigkeit fördert die kognitiven Strukturen.
Ratschläge der Mediziner bei Demenz beachten
Ärztliche Hilfe ist bei jeder Krankheit wichtig. Das Krankheitsbild bei dementen Menschen ist aber sehr individuell ausgeprägt. Deshalb sollten Sie regelmässig Rücksprache mit einem dem Patienten vertrauten Arzt halten. Je nach Phase der Erkrankung können verschiedene Unterstützungsmethoden ideal sein. Wenn Sie als Angehöriger aus Zeitmangel nicht regelmässig bei Ihrer Pensionärin oder Ihrem Pensionär sein können, müssen Sie unbedingt auf ständigen Kontakt achten. Ihr Senior benötigt Sie als Erinnerungesposten und als Quelle der Zuneigung. Daher sollten Sie auf jeden Streit und auf Unruhe verzichten. Damit Sie die nötige Ruhe auf Dauer bewahren können, müssen Sie auch auf sich selbst achtgeben. Je mehr Achtsamkeit Sie im Umgang mit sich selbst haben, desto mehr profitiert Ihr dementer Angehöriger von Ihnen und Ihrem Verhalten.
Handlungen der Patienten bei Demenz beachten
Demente Menschen haben ihre eigene Art und Weise zu kommunizieren. Daher sollten Sie auf jede Handlung Ihres Pensionärs achten. Ein lautes Rufen oder ein wiederholt scheinbar unsinniges Tun kann ein Wunsch nach Zuneigung sein. Sprechen Sie beruhigend auf die demente Person ein, streicheln Sie sie oder halten Sie ihre Hand. Schalten Sie nach Möglichkeit alle negativen Stressoren aus und geben Sie Ihrem älter werdenden, unter Gedächtnislücken leidenden Verwandten das Gefühl wichtig zu sein. Schliesslich müssen Sie bedenken, das viele demente Patienten sich ihrer Krankheit an guten Tagen bewusst sind.
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