Migräne
Bestimmte Lebensmittel können Migräne auslösen
Lebensmittel und Migräneanfälle
Inzwischen gibt es in der Wissenschaft zahlreiche Beweise, die darauf hindeuten, das Migräneattacken durch bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst werden können. Allerdings spielen dabei auch andere Auslöser wie zum Beispiel Stress, hormonelle Veränderungen oder Schlafmangel eine Rolle.
Für Betroffene ist es sehr wichtig, zu beobachten, was sie essen und trinken. Nicht immer sind Nahrungsmittel der Grund. Ärzte empfehlen deshalb ein Migräne-Tagebuch zu führen, um zu verfolgen, was die Attacken auslösen könnte.
Getränke oder Nahrungsmittel gelten als Auslöser, wenn sie innerhalb von 12 bis 24 Stunden nach dem Verzehr einen Migräneanfall auslösen. Manchmal kann der Anfall auch innerhalb von 20 Minuten stattfinden. Wenn Sie vermuten, dass ein bestimmtes Nahrungsmittel der Auslöser ist, streichen Sie es für vier Wochen von Ihrem Speiseplan. Ändert sich nichts, ist das Nahrungsmittel wahrscheinlich nicht der Auslöser. Versuchen Sie es mit einem anderen Nahrungsmittel. Bei Kindern oder während einer Schwangerschaft sollten Sie Nahrungsmittel jedoch nicht ohne ärztlichen Rat von der Liste streichen.
Diese Nahrungsmittel können Migräne auslösen
Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf Nahrungsmittel. Es gibt aber Hinweise drauf, dass einige von ihnen Migräneanfälle hervorrufen können. Identifiziert wurden bisher die folgenden Auslöser.
Alkoholische Getränke
Bestimmte Substanzen, die in Alkohol enthalten sind, wie zum Beispiel Tyramin, Histamin oder Sulfite werden mit Anfällen in Verbindung gebracht. Besonders Rotwein steht in Verdacht. Alkohol erweitert die Blutgefässe, was die Krankheit auslösen kann.
Schokolade
Etwa ein Fünftel der Patienten gibt an, dass Schokolade der Auslöser für eine Attacke sein kann. Das ist wahrscheinlich auf die Substanz Phenylethylamin zurückzuführen, die das Gehirn und zentrale Nervensystem stimuliert.
Käse
Reifer Käse enthält die Aminosäure Tyramin, die dem Körper hilft, den Blutdruck zu regulieren. Potentielle Auslöser finden Sie in Blauschimmelkäse, Mozzarella, Schweizer Käse, Cheddar oder Parmesan.
Verarbeitetes Fleisch
Berichten zufolge gelten auch Nitrate die zur Konservierung von verarbeitetem Fleisch verwendet werden, als Auslöser. Betroffene sollten Aufschnitt, Salami, Würstchen und Speck vermeiden.
Nahrungsmittel mit Natriumglutamat
Etwa zehn Prozent der Betroffenen geben an, dass Anfälle durch den Zusatzstoff Natriumglutamat ausgelöst werden kann. Besonders häufig ist der Stoff in
- Chinesischem Essen
- Fast Food
- Dosensuppen
- Instant Nudeln
- Kartoffelchips
zu finden.
Koffein
Während Koffein in Kaffee, Tee oder Limonaden als Auslöser fungieren kann, hilft er bei anderen Personen, die Attacken zu lindern. Schwankungen des Koffeinspiegels beeinflussen die Erweiterung der Blutgefässe, was Kopfschmerzen verursachen kann.
Andere Auslöser
Eine Reihe anderer Nahrungsmittel stehen ebenfalls in Verdacht, Attacken auslösen zu können. Dazu gehören:
- Fermentierte oder eingelegte Nahrungsmittel
- Nüsse, besonders Erdnüsse
- Joghurt und kultivierte Milchprodukte
- Hefe und einige Brote
- Pastete und Innereien
- Früchte wie Bananen, Kiwis, Zitrusfrüchte, Himbeeren
Prävention - die richtigen Ess- und Trinkgewohnheiten können helfen
Auch wenn eine Änderung der Ess- und Trinkgewohnheiten die Erkrankung nicht vollständig stoppen wird, sollte diese Prävention ein wesentlicher Teil der Behandlung sein. Obwohl noch einige Forschungsarbeit erforderlich ist, haben die folgenden Ansätze in der Praxis ihre Wirksamkeit gezeigt.
Magnesiumreiche Nahrungsmittel
Das Mineral Magnesium findet sich in Mandeln, Erdnüssen, Cashewnüssen, Avocado, Thunfisch und in Blattgemüse. Aber auch in Leinsamen, Hanfsamen, Chiasamen oder Walnüssen. Ein erhöhter Magnesiumspiegel führt zu signifikant weniger Kopfschmerzattacken und benötigt weniger Medikamente.
Omega-3 Fettsäuren
Omega-3 Fettsäuren, wie sie besonders in Fischen wie Lachs, Makrele oder Hering vorkommen, können bei der Vorbeugung helfen. Oft lohnt es sich, die Ernährung auf diese Fischsorten umzustellen.
Ketogene Ernährung
Eine ketogene Diät betont eine fettreiche, aber kohlenhydratarme Proteinzufuhr. Deshalb kann eine ketogene Ernährung zu einer Reduzierung der Häufigkeit von Anfällen führen.
Daneben gibt es beim Essen noch ein paar Dinge, die Sie beachten sollten:
- Versuchen Sie pro Tag fünf kleinere Mahlzeiten aus Kohlenhydraten und Proteinen zu sich zu nehmen, um satt zu werden.
- Essen Sie regelmässig und zu festen Zeiten.
- Bevorzugen Sie frische Lebensmittel, Gemüse und magere Proteine
- Vermeiden Sie verarbeitete oder verpackte Nahrungsmittel.
- Informieren Sie sich über die Zutaten. Wenn Sie etwas nicht kennen, kaufen Sie es nicht.
- Trinken Sie genug, aber halten Sie sich von zuckerhaltigen Limonaden fern
Um mit dieser Erkrankung fertig zu werden, müssen Sie Ihre Auslöser verstehen und wissen, was Sie tun können, um Attacken zu verhindern. Wenn Sie bei diese Erkrankung Ihren Gesundheitszustand im Auge behalten, bekommen Sie schnell ein Gespür dafür, was zu einer Reduzierung der Anfälle führt und was nicht. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Ernährung, die Sie ausprobieren, um sicher zu stellen, dass Sie die notwendigen Nährstoffe zu sich nehmen.