MASI Lugano
Ausstellung im Palazzo Reali: Künstler Antonio Ciseri
Diese ist dem Maler Antonio Ciseri (1821-1891) gewidmet.
Die Ausstellung ist Teil einer breiten Palette von Veranstaltungen, die anlässlich des zweihundertsten Geburtsjubiläums des Künstlers im ganzen Kanton Tessin stattfinden.
Der Ausstellungsparcours im Erdgeschoss des Palazzo Reali beginnt mit dem grossformatigen Gemälde Die Abreise von Giano della Bella ins freiwillige Exil, ein Beispiel für eine akademisch geprägte Malerei, die, Mitte des 19. Jahrhunderts in ganz Europa verbreitet, sich am Vorabend der Entstehung der Nationalstaaten mit Themen der nationalen Geschichte befasst. Das Werk steht im Dialog mit Der Verbannte, ein Werk, das von Antonio Ciseris ausgeprägtem Sinn für Komposition und Farbe zeugt, aber auch von seinem Interesse für damals aktuelle weltliche und soziale Themen wie die Vertreibung der Tessiner aus den mailändischen Gebieten, nachdem das österreichische Kaiserreich nach dem Volksaufstand «Fünf Tage von Mailand» erneut die Macht übernommen hatte.
Eine Galerie von Porträts, darunter Porträt von Anna Walter und das Porträt von Cesira Bianchini, begleitet den Besucher durch die Räume des Palazzo Reali. Mit diesen Werken erreicht Ciseri die höchste Vollendung in der Kunst der Porträtmalerei; das gilt sowohl für die Auftragswerke wie für die persönlicheren Porträts von Familienmitgliedern.
In den beiden anderen Sälen ist eine Auswahl von Bleistiftzeichnungen auf Papier und von Ölskizzen zu sehen, die die Entstehungsgeschichte einiger der berühmtesten Kompositionen des Künstlers zu religiösen Themen erzählen und Ciseris sorgfältige Vorgehensweise bei der Ausführung seiner grossformatigen Gemälde dokumentieren. Dazu gehören die vorbereitenden Skizzen für: Die Grablegung Christi (Wallfahrtskirche Madonna del Sasso in Orselina), Ecce Homo!, Galleria d’Arte Moderna im Palazzo Pitti, Florenz), Das Martyrium der Makkabäer (Chiesa di Santa Felicita, Florenz), Joseph wird von seinen Brüdern verkauft (Kirche Saint-Hilaire, Blaru, Frankreich), und Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist (eine Fassung in einer Privatsammlung, eine zweite in der Kirche von Blaru).
Der Künstler
Antonio Ciseri (1821-1891), in Ronco sopra Ascona geboren, stammt aus einer Familie von Dekorationsmalern. Er ist vorwiegend in Florenz tätig. 1834 schreibt er sich an der Kunstakademie ein, wo er insbesondere bei Giuseppe Bezzuoli lernt. Ciseri, der für seine szenischen Kompositionen zu religiösen Themen und für seine zahlreichen Porträts bekannt ist, hat auch dem Kanton Tessin einige bedeutende Zeugnisse hinterlassen. Dazu gehören: Die Grablegung Christi, im Besitz der Stadt Locarno und in der Wallfahrtskirche Madonna del Sasso aufbewahrt, die Pietà in der Kirche San Carlo in Magadino und San Martino als Bischof von Tours in der Kirche San Martino in Ronco sopra Ascona. Neben seiner Tätigkeit als Maler unterhielt Antonio Ciseri eine florierende private Kunstschule und war Professor an der Accademia in Florenz. Der Künstler war Mitglied zahlreicher kantonaler Kommissionen, unter anderem der Prüfungskommission der Zeichenschulen, der auch Vincenzo Vela angehörte.
Informationen über weitere Veranstaltungen im Kanton Tessin zum zweihundertsten Geburtsjubiläum von Antonio Ciseri auf www.antoniociseri.ch
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