Alt und arm statt glückliches Alter

Jede zweite Frau und jeder vierte Mann wird in Deutschland älter als 85 Jahre. Senioren bilden eine immer wichtigere Zielgruppe.
Alt und arm statt glückliches Alter
Wie wird es diesem 50plus im Alter finanziell ergehen?

Aber können sich die Best Ager auch all die neuen Angebote leisten? Trend: Die Armut nimmt zu, schreibt «Wallstreet online». 

Im Jahr 2015 waren 119 Millionen Menschen in der EU von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht ("Eurostat"). Was bedeutet Armut und soziale Ausgrenzung?

Es muss mindestens eine der folgenden drei Kriterien erfüllt sein: Einkommenarmut: Sie waren nach Zahlung von Sozialleistungen von Armut bedroht.

Sie litten unter erheblichen materiellen Mangel. Sie lebten in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbstätigkeit. Das es den Menschen in der EU zunehmend schlechter geht, zeigt sich daran, dass 2015 - mit 23,7 Prozent der Bevölkerung - mehr Menschen unter Armut und sozialer Ausgrenzung litten als im Krisenjahr 2009.

In Deutschland ist die Zahl der Senioren, die unter Armut leiden, drastischen gestiegen. Waren es 2006 nur 4,5 Millionen Renter gewesen, sind es aktuell 5,7 Millionen, siehe hier. Dies ist ein Anstieg um 26,6 Prozent.

Wie geht es den Senioren in Deutschland, Slowenien, Frankreich und Schweden?

In Deutschland nimmt seit 2010 die Armut und soziale Ausgrenzung bei Senioren kontinuierlich zu. Waren es 2010 nur 18,8 Prozent sind nun 20,8 Prozent der älteren Menschen betroffen.

Somit mehr als jeder Fünfte. Die Steigerung um 10,64 Prozent ist vor allem durch den Anstieg bei den Männern zu begründen. Bei ihnen stieg die Zahl wesentlich stärker an, als bei den Frauen.

Waren 2010 nur 16,6 Prozent der Männer von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen, so stieg 2015 ihr Anteil auf 19,0 Prozent an. Dies ist ein Anstieg von 14,46 Prozent.

In Slowenien nimmt seit 2010 die Armut bei den Senioren ab. Von 26,1 Prozent auf 23,1 Prozent sank der Anteil. Dies ist ein Rückgang um 13,65 Prozent. Dabei gibt es grosse Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Während 2015 bei den Frauen 27,2 Prozent von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen waren, sind es nur 18,1 Prozent der Männer. Trotz des grossen Geschlechterunterschieds, näherte sich der Durchschnittswert dem von Deutschland an.

In Frankreich sind seit 2010 immer weniger Senioren von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen. Von 15,7 auf 14,3 Prozent sank der Anteil. Im Geschlechtervergleich nähern sich die Zahlen einander an.

Bei den Frauen sank der Anteil von 17,2 Prozent auf 15,6 Prozent. Bei den Männer nahm der Anteil weniger stark ab und lag 2015 bei 12,8 Prozent.

In Schweden steigt die Zahl der von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffenen Senioren. Ihr Anteil unter den 50plus stieg von 13,6 Prozent auf 15,6 Prozent.

Sowohl bei den Männern als auch den Frauen nimmt die Armut zu. Jede fünfte Frau ist von Armut betroffen, während es bei den Männern nur jeder Zehnte ist.

Dieser grosse Unterschied zwischen den Geschlechtern ist ungewöhnlich, denn sowohl in Frankreich als auch in Deutschland ist eher eine Annäherung zwischen Männern und Frauen zu beobachten.

Generell sind Frauen EU-weit häufiger als Männer von Altersarmut betroffen. Ein Faktor sind die Unterschiede in der Rentenversorgung. Neben der Geschlechterbenachteiligung sterben arme Rentner auch noch zehn Jahre früher als ihre wohlhalbenden Altersgenossen, wie das Robert-Koch-Institut nachgewiesen hat.

Altersarmut nimmt zu

Fakt ist, dass in Deutschland die Altersarmut seit mehr als fünf Jahren sukzessive zugenommen hat und 2015 über den EU-weiten Durchschnitt (20,7 Prozent) lag.

Düstere Aussichten ziehen auf, denn zukünftig könnten Solo-Selbstständige, Menschen mit unsteten Erwerbsbiografien und Geringverdiener die Zahl der an Armut und sozialer Ausgrenzung Betroffenen weiter steigern.

Landauf landab ist die Stimmung bei den Bürgern eher gedämpft, denn 64,9 Prozent rechnen damit, dass die Rente später nicht ausreichen wird ("Welt").

Aus diesem Grund sorgt jeder Zweite bereits privat vor. Dies scheint eine richtige Strategie zu sein, werden doch ab 2030 die Ruhestandsbezüge sinken. Das es ein Problem bei der Vorsorgung geben wird, machen die Diskussionen über Rente mit +75 deutlich. Diese Idee korreliert mit den höheren Lebenserwartungen und würde die öffentlichen Kassen entlasten.

Vollständiger Artikel unter: www.wallstreet-online.de/nachricht/9320053-alt-arm-happy-aging-altersarmut-rentenkollaps


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