Genuss
Alkoholkonsum reduzieren: So gelingt es
Belohnung und Entspannung?
Das kennen Sie sicher auch: Nach einem stressigen Arbeitstag und endlosen Diskussionen kommt uns ein Glas Wein oder Bier am Abend gerade recht. Quasi, um uns dafür zu belohnen, den Tag überstanden zu haben. Und auch in geselliger Runde mit lieben Freunden oder im Rahmen geschäftlicher Verpflichtungen am Abend gehört Alkohol oft wie selbstverständlich dazu und man wird schief angesehen, wenn man Sekt und Co. zugunsten von Wasser, Saft oder anderer alkoholfreier Getränke ablehnt. Nur wissen wir alle, dass Alkoholkonsum nicht gesundheitsfördernd ist. Grund genug also, weniger alkoholische Getränke zu sich zu nehmen.
Übrigens: Bereits dann, wenn Frauen mehr als 12 Gramm Reinalkohol pro Tag konsumieren, gilt das als riskant. Für Männer liegt diese Grenzwert bei 24 Gramm. In einem grossen Bier (500 Milliliter) sind durchschnittlich 20 Gramm enthalten, ein Glas Wein enthält kaum weniger Alkohol - die Obergrenze ist demnach schnell erreicht oder überschritten.
Weniger Alkohol trinken durch Planung und Organisation
Ist es wirklich so, dass nur ein Glas Rotwein für die gewünschte Entspannung am Abend sorgen kann? Eher nicht, wenn wir nur einmal eine andere Form des Abschaltens ausprobieren und diese ganz bewusst in den Alltag integrieren. Schon nach einigen Malen kann der Spaziergang nach dem Abendessen oder ein Telefonat mit Freunden, um nur zwei Beispiele zu nennen, ein schöner und weit gesünderer Ersatz werden. Vielen hilft es auch, Situationen, in denen typischerweise immer Alkohol getrunken wird, für eine Weile zu meiden und durch andere Aktivitäten zu ersetzen: Ins Theater gehen statt schon wieder in der Lieblingsbar zu versacken, nach der Arbeit eine Runde mit den Kollegen spazieren statt ein Bier gemeinsam zu trinken - was am Anfang vielleicht ein bisschen Überwindung kostet, hilft ungemein dabei, den Alkoholkonsum zu reduzieren.
Lässt sich eine typische Situation, in der alkoholische Getränke konsumiert werden, nicht vermeiden, ist es sehr hilfreich, sich schon vorher ein selber definiertes Limit zu setzen, wieviel Sie im Höchstfall trinken möchten. Dieses Ziel muss so konkret wie nur möglich formuliert sein, fast wie eine Art Mantra. Also nicht "Ich möchte weniger trinken", sondern "Am Donnerstag in der Bar trinke ich höchstens zwei Cocktails" oder "Beim Abendessen mit Freunden trinke ich nur ein Glas Wein und verzichte auf Hochprozentiges". Damit haben Sie Ihren Konsum im Blick und lassen sich nicht so schnell verleiten, mehr zu trinken.
Noch mehr praktische Tipps
- Wasser marsch: Steht ein Event an, auf dem mit hoher Wahrscheinlichkeit viele alkoholische Getränke konsumiert werden, sollten Sie darauf achten, zwischendurch viel Mineralwasser zu sich zu nehmen. Beispielsweise kann jedes zweite Glas Wein oder Bier durch Wasser ersetzt werden - so wird der Konsum ganz einfach halbiert. Das funktioniert natürlich auch mit anderen alkoholfreien Getränken, Wasser allerdings ist auf jeden Fall die gesündeste Alternative. Zudem hilft es durch seinen Mineralstoffgehalt dabei, dem "dicken Kopf" am nächsten Morgen vorzubeugen.
- Alkoholfreie Alternativen wählen: Nicht nur Autofahrern schmeckt statt herkömmlichem Bier auch eine alkoholfreie Variante. Diese Getränke werden immer beliebter und sind in den meisten Restaurants und Bars erhältlich. Auch im Supermarkt ist, für den Konsum zuhause, die Auswahl gross - Entspannen nach einem stressigen Tag funktioniert so ganz einfach auch ohne Alkohol. Neben Bier gibt es mittlerweile auch alkoholfreien Sekt und Wein, sogar eigentlich hochprozentige Spirituosen sind in der alkoholfreien Variante erhältlich.
- Langsam trinken: Sobald Sie ein Glas Wein oder Bier leer getrunken haben, haben Sie schon das nächste in der Hand? Das liegt oft an zuvorkommenden Gastgebern oder engagiertem Servicepersonal, lässt sich aber ganz einfach vermeiden - indem Sie Ihre Trinkgeschwindigkeit reduzieren. Lassen Sie sich also Zeit und geniessen Sie jedes alkoholische Getränk ganz bewusst und ohne Eile. Wem das zunächst schwerfällt, der kann sich an anderen Gästen orientieren, die langsam trinken und bewusst darauf achten, nur in kleinen Schlucken zu trinken. Zuhause hilft es, die Flasche Wein nicht auf dem Couchtisch stehen zu lassen, sondern sie nach dem Einschenken des ersten Glases direkt zurück in die Küche zu bringen.
- Mitstreiter suchen: Ob Partner oder Arbeitskollegin - wer das Vorhaben, den Alkoholkonsum zu reduzieren, gemeinsam angeht, hat es leichter.