INTERVIEW
6 Fragen an ... Journalist Peter Rothenbühler
Ab 1981 arbeitete er beim Ringier-Verlag in Zürich, als Chefredaktor von Blick für die Frau, SonntagsBlick und Schweizer Illustrierte. 2000 wechselte er als Programmdirektor zu Tele 24. Von 2002 bis 2008 war er Chefredaktor von Le Matin; seit 2009 ist er Direktionsmitglied bei Edipresse.
1. Wenn Sie zurück blicken, worauf sind Sie besonders stolz?
Auf meine Eltern, auf meine Frau und auf unsere zwei Söhne. Und darauf, dass ich immer wieder den Wechsel gewagt habe und dabei Schwein hatte.
2. Was haben Sie verpasst im Leben?
Meinen Sie verspasst? Vieles. Nein, im Ernst: ich hatte eigentlich immer die Arroganz zu denken, dass ich zurzeit gerade am richtigen Ort bin, mit den richtigen Leuten. Nennt man das Zen?
3. Was würden Sie gerne noch lernen?
Spanisch, noch besser italienisch und noch mehr Bach am Klavier, einen Garten anpflanzen, neue Maltechniken, etc.
4. Was kann man von Ihnen lernen?
Vielleicht das Metier. Das tun auch einige Studenten in Neuenburg. Und den optimalen Geh-Rythmus am Berg.
5. Wären Sie gerne nochmals 20?
Nein, ich hab's damals voll ausgekostet. Es war 1968! Wir Babyboomer hatten unglaublich viel Glück.
6. Welches Motto würden Sie der Generation 50plus mit auf den Weg geben?
Achtung, jetzt kommt dann das lange wagnerianische Finale furioso. Die Himalaya-Fahrt zum Himmel. Wenn Du gemeint hast, sich installieren, Häusle bauen und sich auf ein ruhigeres Leben vorbereiten, sei das Richtige, wirst Du schwer enttäuscht werden: Wer nicht früh genug gelernt hat, sich umzustellen, umzuziehen, Abschied zu nehmen, völlig neue Lebenssituationen zu meistern, zu improvisieren, der hat's schwer im Alter. Das Alter ist nichts für angepasste Feiglinge.