Interview
«50plus möchten einen Ansprechpartner»
Wie wichtig ist die Generation der 50plus für die CSS?
Für uns sind alle Altersgruppen relevant, wir verstehen uns als Versicherer für die gesamte Bevölkerung. Unser Anspruch ist, den spezifischen Bedürfnissen innerhalb einer Altersgruppe gerecht zu werden. Hier spielt die Generation der 50plus eine zentrale Rolle. Die Wahrscheinlichkeit ist höher, bereits einmal mit einer Krankheit konfrontiert gewesen zu sein, und das Interesse an Prävention und Vorsorgeuntersuchungen wächst in dieser Lebensphase. Darauf stellen wir uns auch als Gesundheitspartner ein, indem wir unsere Dienstleistungen und Angebote danach richten.
Welche Bedürfnisse hat diese Generation?
Wir haben in Umfragen festgestellt, dass sie besonders Wert darauflegt, bei der Krankenversicherung einen persönlichen Ansprechpartner zu haben. Das ist keinesfalls mit einer Skepsis gegenüber digitalen Entwicklungen zu verwechseln. Der Wunsch nach einer Beratung unter vier Augen hat vielmehr damit zu tun, dass bei älteren Menschen die Wahrscheinlichkeit grösser ist, zu erkranken. Entsprechend machen sie sich eher Gedanken, rechtzeitig die Versicherungsabdeckung anzupassen. In einem Gespräch unter vier Augen lässt sich die gesamte Lebenssituation berücksichtigen.
Was machen Sie für Erfahrungen mit der Generation der 50plus?
Wir beobachten, dass viele sehr aktiv sind und sich umfassend informieren. Wer dieses Potenzial der Generation 50plus nicht erkennt – seien es Krankenversicherer oder Arbeitgeber – agiert gegen die eigenen Interessen. Wir stellen bei den 50plus generell ein hohes Bedürfnis nach ausgewogener Ernährung und nach Bewegung fest. Im höheren Alter gewinnen zudem Gesundheitsprogramme an Relevanz, beispielsweise, um Stürze zu verhindern oder besser mit einer chronischen Erkrankung umzugehen. Das zeigt einfach auch, dass sich die Generation 50plus nicht über einen Leisten schlagen lässt. Wir als Krankenversicherer wollen der Heterogenität in jeder Hinsicht gerecht werden.
Wie wird sich der 50plus-Markt in Zukunft entwickeln?
Wir gehen davon aus, dass diese Generation in Gesundheitsfragen zunehmend kompetenter wird und auch neue Technologien nutzt, um eigenverantwortlich zu handeln. Darauf sind wir bereits heute eingestellt, indem wir mit unseren digitalen Angeboten die Versicherten dazu befähigen, ihren Gesundheitszustand besser einzuschätzen und entsprechend Massnahmen zu ergreifen. Das bietet nicht nur im Bereich der Prävention viele Möglichkeiten, sondern auch im Umgang mit chronischen Erkrankungen. Zentral bleibt aber die persönliche Betreuung. Was auch immer an digitalen Entwicklungen möglich sein wird: Wir wollen genauso Versicherten gerecht werden, die kein Interesse an digitalen Angeboten haben und auf herkömmliche Art und Weise mit der CSS in Kontakt sein wollen. Wir unterstützen Versicherte darin, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen, aber das darf nie auf Kosten der Solidarität gehen, auf der die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) ja letztlich basiert.
Wieso werben Sie auf unserem Portal 50PLUS.ch?
Diese Generation ist für uns eine wichtige Zielgruppe, die wir über dieses Portal erreichen können. Wir widerlegen damit auch die Annahme, Krankenversicherer würden sich nur um junge und gesunde Kundinnen und Kunden bemühen.
Welche Erfahrungen haben Sie mit uns machen können?
Die Beiträge über Gesundheitsthemen sind auf breites Interesse gestossen. Zudem schätzen wir es sehr, die Generation 50plus über Ihr Portal direkt und ohne Streuverlust ansprechen zu können.
Wie stark traf die Corona-Krise die CSS?
Wir waren nicht nur als Krankenversicherer, sondern auch als Arbeitgeber mit schweizweit über 2700 Angestellten gefordert. Innerhalb weniger Tage ist es uns gelungen, 90 Prozent der Belegschaft auf Home-Office umzustellen und den Kundenservice wie gewohnt aufrecht zu erhalten. Die Versicherten mussten zu keinem Zeitpunkt Einschränkungen in Kauf nehmen, darauf sind wir stolz.
Wenn Sie in die Zukunft der Krankenversicherer schauen, was stimmt Sie am hoffnungsvollsten?
Die Mühlen im Gesundheitswesen mahlen bekanntlich langsam, weil viele Akteure mit unterschiedlichen Interessen aufeinandertreffen. Doch als Krankenversicherer gelingt es uns immer wieder, Durchbrüche in festgefahrenen Verhandlungen zu erzielen. Jüngstes Beispiel ist der Ärztetarif Tardoc, auf den sich Ärzte, Spitäler und Krankenversicherungen einigen konnten. Mir scheint, dass nicht nur das Qualitäts-, sondern auch das Kostenbewusstsein bei den Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitswesen wächst. Das stimmt mich hoffnungsvoll: Wenn alle an einem Strick ziehen, ist das immer auch im Sinne der Versicherten.
Die CSS Gruppe mit Hauptsitz in Luzern ist ein auf die Krankenversicherung spezialisierter Schweizer Versicherungskonzern. Mit 1,34 Millionen Versicherten in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung ist die CSS der grösste Grundversicherer der Schweiz. Das Unternehmen zählt insgesamt 1,7 Millionen Kunden, weist ein jährliches Prämienvolumen von CHF 6,519 Milliarden aus, beschäftigt 2470 Mitarbeitende und verfügt landesweit über 103 Agenturen.
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