GESUNDE BLASE
10 Tipps für eine starke Blase im Alter
Weil Frauen ein schwächeres Bindegewebe und eine schwächere Beckenbodenmuskulatur haben und hormonelle Umstellungen während Schwangerschaft und Menopause den Beckenboden zusätzlich belasten, sind sie weit häufiger betroffen.
Laut tena.ch sind 40 Prozent der Personen, die von einer schwachen Blase betroffen sind, über 60 Jahre alt. Weitere 25 Prozent sind zwischen 40 und 59 Jahren. Männer um die 50plus machen oft erst im Zusammenhang mit einer vergrösserten Prostata Erfahrungen mit unkontrolliertem Wasserlassen. In der Schweiz sind jede vierte Frau und jeder zehnte Mann von unwillkürlichem Harnverlust betroffen.
Doch jetzt die gute Nachricht: Niemand muss sich mit einer schwachen Blase abfinden, weil sie angeblich zum Älterwerden dazu gehört. Mit diesen zehn Tipps können Sie Ihre Blase bewusst stärken.
1. Sich gesund ernähren
Übergewicht begünstigt eine schwache Blase. Deswegen ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung ab 50plus und selbstverständlich auch schon vorher unumgänglich. Essen Sie viel Obst und Gemüse und greifen Sie bevorzugt zu Vollkornprodukten. Meiden Sie nach Möglichkeit scharfe Gewürze und Kohlensäure. Eine gute Verdauung kommt der Funktionsfähigkeit Ihrer Blase ebenfalls zugute.
2. Viel trinken
Wer weniger trinkt, muss seltener auf Toilette? Diese Annahme ist bei einer schwachen Blase ein Trugschluss. Im Gegenteil: Flüssigkeitsmangel kann eine sensible Blase sogar noch mehr belasten. Trinken Sie also unbedingt ausreichend, am besten zwei Liter am Tag. Stilles Wasser und ungesüsster Tee eignen sich als Getränke am besten. Von Kaffee und Alkohol hingegen ist eher abzuraten. Tipp: Goldrutentee gilt als Allzweckwaffe bei Blasenbeschwerden.
3. Schädliche Verhaltensweisen ändern
Anhaltender starker Husten, zum Beispiel als Folge des Rauchens, falsches und schweres Tragen – das alles sind Einflussfaktoren, die Ihre Blase zusätzlich belasten. Versuchen Sie Ihrer Blase zuliebe solche Faktoren aus Ihrem Leben zu verbannen.
4. Sich fit halten
Mit Wanderungen und Spaziergängen an der frischen Luft, Yoga, Fahrradfahren, Schwimmen und anderen leichten Sportarten halten Sie sich und Ihren Beckenboden fit. Zudem wirkt Sport verjüngend auf Herz und Muskeln.
5. Liebesleben geniessen
Der Beckenboden gilt als sogenannter Liebesmuskel. Ein aktives Liebesleben trainiert den Beckenboden und setzt Hormone frei, die dem Körper guttun.
6. Beckenboden trainieren
Vor allem für Frauen, bei denen der Beckenboden naturgemäss durch den Geburtsvorgang und die Hormonumstellung in den Wechseljahren belastet wird, lohnt es sich, den Beckenboden regelmässig durch gezielte Übungen zu stärken. Schon fünf Minuten am Tag reichen aus, um die Muskulatur so zu stärken, dass diese wieder mehr Kontrolle über die Blase hat.
7. Blase trainieren
Auch die Blase lässt sich gezielt trainieren, um den Harndrang besser zu kontrollieren. Versuchen Sie beispielsweise die zeitlichen Abstände zwischen dem Wasserlassen zu verlängern, indem Sie die Toilette nur zu bestimmten Zeiten aufsuchen. Fangen Sie klein an und halten Sie den Urin zunächst nur für ein paar Minuten zurück. Steigern Sie die Ausdauer kontinuierlich.
8. Blase stärken mit den richtigen Lebensmitteln
Mit bestimmten natürlichen Lebensmitteln können Sie Ihre Blase vorbeugend stärken. Dazu gehören neben dem schon erwähnten Goldrutentee auch Zitrusfrüchte, Kürbiskerne und Cranberries. Während Zitrusfrüchte harntreibend wirken und den Blasenmuskel trainieren, beugen Cranberries einem Bakterienbefall der Blase vor. Kürbiskerne enthalten wiederum Stoffe, die sich bei Männern vorteilhaft auf das Hormongleichgewicht in der Prostata auswirken, wodurch ein Gewebezuwachs vermindert wird.
9. Auf die Hygiene achten
Häufige Harnwegsinfekte können die Blase nachhaltig belasten. Einige grundlegende Hygiene-Tipps helfen dabei, Infekte vorzubeugen. Nach dem Stuhlgang sollte zum Beispiel nicht von hinten nach vorne abgewischt werden, sondern umgekehrt. Nach jedem Geschlechtsverkehr empfiehlt es sich ausserdem, auf Toilette zu gehen.
10. Den Arzt aufsuchen
Eine schwache Blase gehört zu den Dingen, die Menschen ihrem Arzt gerne verschweigen. Leider, denn es ist wichtig, den Ursachen für eine Blasenschwäche auf den Grund zu gehen. Nur so kann schnell eine individuell passende Therapie gefunden werden. Lässt sich die sensible Blase nicht mit den hier behandelten Tipps stärken, helfen Medikamente oder als letzte Instanz ein chirurgischer Eingriff.